Schweizer erwarten keine Brexit-Delle bei Geschäftsreisen

2019 war Grossbritannien hinter Deutschland das zweitwichtigste Zielland für Schweizer Geschäftsreisende.

Am Freitag vollzieht Grossbritannien offiziell den Austritt aus der EU. Für die Schweiz ist das Vereinigte Königreich das zweitwichtigste Zielland für Geschäftsreisen, hinter Deutschland und vor den USA. Nach Zahlen des Airplus Business Travel Index führte von Januar bis November 2019 mehr als jede zehnte Flugreise dorthin (11%). Bei den Flugstrecken sind Zürich-London und Genf-London die beiden meistgenutzten Strecken für Schweizer Geschäftsreisende.

«Die Schweiz hat im Rahmen ihres Programms ‹Mind the gap› neue Abkommen mit Grossbritannien geschlossen. Bislang basierte die Partnerschaft der beiden Länder massgeblich auf den bilateralen Verträgen zwischen der Schweiz und der EU. Die neuen Abkommen betreffen unter anderem die Bereiche Handel, Migration, Strassen- und Luftverkehr sowie die Versicherungen. Vor diesem Hintergrund erwarten wir aus heutiger Sicht keine grossen Auswirkungen des Brexits auf Schweizer Unternehmen und damit eine weiterhin hohe Reisetätigkeit zwischen den beiden Ländern», erklärt Andy Stehrenberger, Geschäftsführer von Airplus in der Schweiz.

Anders im Rest der Welt: 56% der Unternehmen in Europa und den USA sehen einen deutlichen Einfluss auf ihre Geschäftsentwicklung und damit auf ihre Geschäftsreisetätigkeit. Das ist das Ergebnis einer Befragung von Airplus International, einem Anbieter von Tech-Lösungen für das Management von Geschäftsreisen. Besonders kritisch sieht die Wirtschaft in Italien den nahenden Brexit: Mehr als zwei Drittel der dort befragten Topmanager rechnen mit negativen Auswirkungen (69%), am wenigsten sind es in Deutschland, wo aber auch noch fast jeder Zweite Einbussen durch den Brexit erwartet (44%). (TI)