Südafrika will Touristenzahl verdoppeln

Angesichts sinkender Zahlen aus der Schweiz war erstmals eine hochrangige Delegation auf Promo-Tour in der Schweiz.
Auf Promo-Tour in Zürich (v.l.): David Frost, CEO Southern Africa Tourism Services Association, Sthembiso Dlamini, Acting Chief Executive Officer South African Tourism und Tshifhiwa Tshivhengwa, CEO Tourism Business Council of South Africa.

Südafrikas Touristiker sind alarmiert: 2018 hatte das Land signifikant weniger Touristen aus der Schweiz und den beiden anderen DACH-Ländern Deutschland und Österreich. Auch im laufenden Jahr liegt die Besucherzahl bisher deutlich unter den Vorjahren. Das müsse sich wieder ändern, und darum sind erstmals drei hochrangige südafrikanische Repräsentanten auf Promo-Tour in Europa. Am Dienstag traf Sthembiso Dlamini, Acting Chief Executive Officer South African Tourism zusammen mit Tshifhiwa Tshivhengwa, CEO Tourism Business Council of South Africa und David Frost, CEO Southern Africa Tourism Services Association die grossen Schweizer Südafrika-Spezialisten.

«Wir peilen 100’000 Touristen aus der Schweiz an», erklärte Dlamini im Gespräch mit TRAVEL INSIDE. Bis 2030 will das Land die Besucherzahl insgesamt von heute rund 10,5 Mio. auf 21 Mio. steigern. Dabei will Südafrika von seinem Image als Safari-Destination wegkommen und sich neu vor allem als Abenteuer-Destination positionieren. Südafrika habe sehr viel mehr anzubieten als Safaris in den Nationalparks, ergänzt Tshivhengwa. Mit nur einem Produkt, Safaris, wäre auch kein nachhaltiger Tourismus möglich, so Frost. Auch Badeferien und Städtereisen, Sprachaufenthalte, Ökotourismus sowie Kultur- und Kulinariktrips verbunden mit Besuchen in den Weinbauregionen sollen verstärkt promoted werden. Immer als Ergänzung, nicht nur Alternative, zu den Safaris, die weiterhin ein wichtiges Standbein bleiben werden.

Angepeilt werden mit der neuen Ausrichtung in erster Linie die Millenials, jüngere Reisende im Alter zwischen 20 und 40 Jahren, die andere Erlebnisse suchten und ins Leben des Landes eintauchen wollen. «Sie sind weniger risikoscheu und wollen eher mal ein Abenteuer erleben und mit der Bevölkerung in Kontakt kommen», stellt Dlamini fest. Und:  «Wir wollen unseren Besuchern auch zeigen, wie wichtig sie für unser Land und unsere Wirtschaft sind», betont Dlamini. Touristen sollen das Gefühl bekommen, mit ihrer Reise auch etwas Gutes für die Leute im Land zu tun.

In Bezug auf die Infrastruktur für doppelt so viele Touristen wie heute ist Dlamini zuversichtlich. Die neue Regierung von Cyril Ramaphosa unterstütze ausländische Investoren, noch in diesem Jahr finde eine Investorenkonferenz statt. Auch seien die Kapazitäten mit einer durchschnittlichen Hotelauslastung von 61% noch nicht ausgereizt, sagte Tshivhengwa. (CM)