Thailand will (noch) grüner werden

Das Land präsentiert Projekte und Massnahmen, um die Natur ihrer Inseln zu erhalten.
Müll am Strand von Koh Samui in Thailand © Pavel Szabo

Der Stillstand im Bereich Reisen während der Corona-Pandemie war für Thailand eher Fluch als Segen. Allerdings hat es aber auch das Bewusstsein für die Ursprünglichkeit der Natur wieder in den Fokus gerückt. So sind in den letzten Monaten viele neue Projekte in Thailand entstanden, die einen nachhaltigeren Tourismus fördern.

Auf Koh Samui wurde ein Projekt gestartet, das gegen das Müllproblem auf der Insel kämpfen will. Erste Ergebnisse des Projektes «AIT and Thai PBS Making Samui Green and Sustainable» zeigen: durch die coronabedingt nahezu touristenfreie Insel konnte die nur von den Einheimischen erzeugte Abfallmenge bestimmt werden und ohne Touristen sank diese um ungefähr die Hälfte. Die Untersuchung zeigt auch, dass die meisten Abfälle, die auf den lokalen Märkten anfallen, organischer Natur sind, während an Touristenattraktionen eher Plastik entsorgt wird. Das Projekt strebt an, dass aus ihren Ergebnissen eine eigene Version des Zero-Waste-Tourismus entwickelt werden kann.

Auf Koh Phangan hat man dafür schon erste Ideen: hier nutzt man Plastikmüll zum Upcycling und stellt daraus eine reihe von Produkten her. So entstehen aus weggeworfenen Scheren Küchenmesser, aus alten Stoffresten Röcke im Boho-Style und aus Plastik bunte Ketten.

Aber auch inselübergreifend einigt man sich immer mehr auf Regelungen, die die Natur Thailands schützen sollen. Seit Sommer 2017 gilt an mehreren beliebten Touristenstränden ein Rauchverbot und seit 2018 ist es auf Koh Samui, Koh Tao und Koh Phangan verboten, Fische zu füttern, an Korallenriffen zu ankern sowie jegliche Form von Abfall im Meer zu entsorgen. 2021 kommt eine neue Regelung hinzu: die Verwendung bestimmter Inhaltsstoffe in Sonnencremes ist ab sofort untersagt. Dabei handelt es sich um die Chemikalien Oxybenzon (Benzophenon-3, BP-3), Octinoxat (Ethylhexyl Methoxycinnamat), 4-Methylbenzylid Campher (4MBC) oder Butylparaben. Studien haben gezeigt, dass diese Inhaltsstoffe nicht nur die Korallen bleichen, sondern auch deren Fortpflanzungssystem zerstören.

Im Rahmen des Green Island Projects Koh Samui bemüht man sich seit 2007, alle Beteiligten im Tourismus-Geschäft auf der Insel zusammen zu bringen, um gemeinsam nachhaltige Massnahmen und Events für die Insel zu planen. (TI)