Tourismus-Boom auf Phuket ist ein zweischneidiges Schwert

Die Touristen auf der beliebten Ferieninsel sind zurück, doch damit auch diverse Probleme.
Phuket Motorrad
© ponrajk22/Pixabay

Die Erholung des Tourismus auf der thailändischen Ferieninsel Phuket nach der Pandemie wurde durch einen Anstieg der russischen Reisenden in der Hochsaison vorangetrieben. Ein Anstieg regionaler Besucher aus Indien, Malaysia und Singapur im vierten Quartal des vergangenen Jahres schuf ausserdem die Voraussetzungen dafür, dass Hotels und der Dienstleistungssektor wieder in Gang kamen. 

Die Daten über die Leistung der Hotels auf Phuket in C9 Hotelworks’ neu veröffentlichtem Phuket Hotel Market Update 2023 zeigen, wie der Tourismus aufblühte, nachdem Thailand Anfang Oktober 2022 die Reisebeschränkungen aufgehoben hatte.

Der Zustrom von Touristen trieb die marktweite Auslastung für das Jahr 2022 auf 48% an, nach einem Covid-19-beeinflussten Tiefstand von 8% im Jahr 2021. 

Obwohl die Zahl der Besucher im Vergleich zu den fast eine Million zählenden Besuchern im Jahr 2019 stark rückläufig war, stieg die Aufenthaltsdauer von einem normalen Durchschnitt von 11 Tagen um über 50%.

Boomender Immobilienmarkt und massives Verkehrsproblem

Über die Auswirkungen der osteuropäischen Märkte auf die Insel sagte der Geschäftsführer von C9 Hotelworks, Bill Barnett: «Die Ankunft von Touristen aus Russland hat nicht nur einen wirtschaftlichen Aufschwung für das Hotel- und Tourismusgewerbe ausgelöst, sondern strahlt auch auf den Einzelhandel, das Transportwesen und den Immobiliensektor aus.»

Das Segment sei jetzt der aktivste Markt für ausländische Direktinvestitionen (FDI) auf Phukets boomendem Immobilienmarkt. Dies wirke sich auch auf die Grundstückspreise auf der ganzen Insel aus, die so stark steigen würden wie seit über zwei Jahrzehnten nicht mehr.  

Trotz positiver Wirtschaftsindikatoren hat Phuket aber laut Barnett mit der Verkehrsinfrastruktur ein neues Problem. Das Bevölkerungswachstum, die Ausdehnung der Bebauung ins Landesinnere und die sprunghaft ansteigende Tourismusnachfrage haben zu einem massiven Verkehrsproblem geführt.

Das deutlichste Beispiel dafür war, als ein Erdrutsch eine wichtige Durchgangsstrasse zwischen dem beliebten Touristengebiet Patong und der zentralen Inselzufahrtsstrasse blockierte. Die Verzögerungen bei den Reparaturen führten zu einem Dominoeffekt bei der Zufahrt zu den Hotels an der Westküste in der Hochsaison und zeigten, wie anfällig das Verkehrsnetz der Insel ist. 

Wie der Massentourismus nicht zum Problem wird

«Das Fehlen eines speziellen Tourismus-Masterplans für die Insel ist ein wichtiges langfristiges Problem, für das es viele Lösungen gibt. Angesichts der steigenden Zahl von Flügen und Passagieren wird deutlich, wie wichtig der neue Flughafen von Phang Nga ist, auch wenn er noch nicht in Betrieb genommen wurde», sagt Barnett über die mögliche Rückkehr des Massentourismus nach Phuket:

«Das Gleiche gilt für die Projekte Schnellstrasse und Patong-Tunnel, die im Grunde genommen eine Lebensader für das künftige Wachstum der Insel darstellen. Wir haben die Karte der Urbanisierung bereits geschlagen und mit fast 100’000 registrierten Hotelzimmern auf der Insel sind wir zu weit gekommen, um zurück zu gehen», so Barnett. (TI)