Venedig will dem Over-Tourism mit einer Ampel zu Leibe rücken

Der Bürgermeister schlägt neue Massnahmen zur Besucherregulierung vor.
© Shutterstock.com

Man kennt es von den Wasserparks: Der Spass beginnt erst, wenn die Ampel auf Grün schaltet. So ähnlich könnte es bald auch in Venedig laufen. Die Stadt prüft neue Massnahmen, um den Massentourismus besser regulieren zu können. Unter anderem soll eben eine Ampel den Zugang zum Markusplatz regeln, damit sich dort nur noch maximal 65’000 Personen aufs Mal aufhalten können. Dies kündigt Bürgermeister Luigi Brugnaro an. Anwohner und Arbeiter wären dank einer speziellen Zutrittskarte davon natürlich ausgenommen. Als weitere Massnahmen schlägt Brugnaro vor, in bestimmten Gassen und auf bestimmten Brücken Fussgänger-Einbahnverkehr einzuführen, wenn der Andrang zu gross wird.

Die Stadt muss täglich bis zu 100’000 Besucher verkraften, in der Karnevalszeit sogar bis zu 130’000, schreibt die Nachrichtenagentur «SDA». Der Präsident der Region Venetien drängt deshalb schon seit einigen Jahren auf die Einführung eines «Numerus clausus» für Touristen. Dass Bürgermeister Brugnaro gerade jetzt diese Idee aufnimmt, dürfte nicht ganz uneigennützig geschehen: Er wird in diesem Jahr seine Kandidatur für eine zweite Amtszeit einreichen. Ausserdem ist man sich extreme Vorschläge von ihm gewöhnt: Im letzten August verkündete er, er wolle jeden, der auf dem Markusplatz laut «Allahu Akbar» rufe, sofort erschiessen lassen. (SJ)