Verwirrung in Venedig: Kommt die Touristen-Taxe oder nicht?

Die Gemeinde will sich mehr Zeit zur Prüfung der technischen Aspekte in Zusammenhang mit dem Eintrittsgeld nehmen.
Venedig
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Die für Mai 2019 geplante Eintrittsgebühr für Touristen in Venedig sorgte für Schlagzeilen. Dann wurde der Start auf September verschoben – und nun stehen die Pläne offenbar ganz auf der Kippe. Ursprünglich geplant war, dass Tagestouristen, die nicht in der Stadt übernachten, ab EUR 3 bezahlen, um die Lagunenstadt zu besichtigen. Darin eingeschlossen wären auch Kreuzfahrtpassagiere gewesen. Für 2020 war sogar bereits eine Erhöhung dieser Eintrittsgebühr vorgesehen.

Bis zu 130’000 Touristen pro Tag

Nun aber schlug der Stadtrat von Venedig am Montag vor, den Eintritt – nach reiflicher Prüfung – erst ab Januar 2020 zu erheben. Der Grund: Der Stadtrat sehe «massive verwaltungstechnische Aufgaben bei der Anwendung». Mit der Eintrittsgebühr wollte die Stadt eigentlich ihre Besucherströme besser regeln. Der Bürgermeister von Venedig, Luigi Brugnaro, begrüsst die neue Gebühr. Er betont, dass die Stadt für Sicherheit und für die Abfallbeseitigung seit Jahren viel Geld ausgebe. Die Kosten seien bisher von den Bürgern Venedigs getragen worden. Zu Spitzenzeiten sind bis zu 130’000 Touristen täglich in Venedig unterwegs. Die Einheimischen betrachten diese Overtourism-Entwicklung denn auch mit wachsender Sorge. (ES)