«Wir in Europa leben gefährlicher als in Jordanien»

Die touristische Infrastruktur ist in einem sehr guten Zustand. Die Hotels sind von hoher Qualität.
Felsenstadt Petra, Jordanien.

Jordanien taucht vermehrt in den Angeboten der TO auf. Am Land im Nahen Osten gingen die Kriege und Terroraktivitäten in der Region nicht spurlos vorbei. Doch für Touristen ist das Land sicher, das bestätigt Reto Amin, Inhaber von Amin Travel im nachfolgenden Interview. Er ist sogar davon überzeugt, dass Europa gefährlicher ist als Jordanien.

Warum taucht Jordanien jetzt wieder auf der Reiselandkarte auf?
Es wird höchste Zeit, dass Jordanien wieder auf der touristischen Landkarte erscheint. Mittlerweile hört man fast keine Nachrichten mehr aus Syrien, was sicher einen sehr grossen Einfluss hat. Denn Syrien war der Hauptfaktor ,wieso die Reisen nach Jordanien eingebrochen sind.

Wie sicher ist Jordanien als Reiseland heute?
Jordanien ist und war schon immer sicher, das zeigt die Statistik. Wir leben in Europa wohl gefährlicher als in Jordanien. In Jordanien gab es weder eine Revolution noch kriegerische Auseinandersetzungen. Die problematische Lage mit unsicheren Nachbarländern hat dem Tourismus in Jordanien jedoch schwer zu schaffen gemacht und die Touristen abgeschreckt.

Worauf muss man bei der Planung besonders achten?
Unbedingt früh buchen. Petra ist chronisch ausgebucht und man kann nicht genug früh sein mit der Reiseplanung.

Wie gut ist die Infrastruktur mit Hotels und Transport heute?
Jordanien hat eine sehr gute Infrastruktur. Man kann das Land sogar mit dem Mietwagen auf eigene Faust entdecken. Die Hotels sind von hoher Qualität. So haben wir auch viele gute 3-Sterne-Hotels in Programm, was nicht unbedingt selbstverständlich ist, wenn man dies mit einigen anderen arabischen Ländern in der Region vergleicht.

Was muss man unbedingt gesehen haben, neben Petra und dem Wadi Rum?
Kulturliebhaber sollten unbedingt Jerash im Norden Jordaniens besuchen, wo sich neben Petra und dem Wadi Rum die wohl grösste Attraktion des Landes befindet. Hier entdeckt man eine der am besten erhaltenen römischen Provinzstädte der Welt. Die Zeugnisse aus vergangenen Zeiten sind schlichtweg einmalig! Ausserdem sollte man unbedingt im Toten Meer gebadet haben und sich auf dem äusserst salzhaltigen Wasser treiben lassen.

Was ist Ihre persönliche Reise-Empfehlung?
Die meisten Touristen lassen Amman links liegen. Dabei gibt es auch hier viel Spannendes zu entdecken. Ausserdem empfehle ich jedem, zwei volle Tage in Petra einzulegen. So hat man genügend Zeit, die wunderschöne Bergwelt der rosaroten Felsenstadt zu erkunden. Ein weiterer Tipp ist die Feynan Ecolodge im Dana Nature Reserve. Hier erfährt man viel über die Natur Jordaniens sowie das Leben der Beduinen. (CB/ES)