Deutsche Reisebranche verlangt Pandemie-Klausel

Die Deutsche EU-Ratspräsidentschaft nutzen soll es möglich machen.
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Die deutsche Reisebranche will die EU-Ratspräsidentschaft für eine Änderung der EU-Pauschalreiserichtlinie nutzen. «Die Vorgaben der EU-Pauschalreiserichtlinie waren und sind für den Pandemie-Fall nicht ausgelegt. Daher haben sie die gesamte europäische Reiseindustrie in eine wirtschaftliche Schieflage gebracht. Es ist nicht absehbar, wann sich die Branche davon erholt haben wird. Auch künftig können wir Pandemien nicht ausschliessen. Die Politik muss also für diesen Fall vorsorgen und eine Pandemie-Klausel einführen», sagt Norbert Fiebig, Präsident des Deutschen Reiseverbands (DRV).

Die EU-Pauschalreiserichtlinie sieht wie das Schweizer Pauschalreisegesetz zwingend die unverzügliche Rückzahlungsverpflichtung der Reiseveranstalter bei Absage der Pauschalreise wegen unvermeidbarer, aussergewöhnlicher Umstände vor. «Wir bitten darum, dieses Thema auf Ihre Agenda zu setzen und sich für eine Optimierung der rechtlichen Vorschriften im Sinne einer faireren Ausgewogenheit der Belastungen zwischen Wirtschaft und Verbraucher einzusetzen», heisst es in einem Brief des DRV an  Wirtschaftsminister Peter Altmaier und Justizministerin Christine Lambrecht. Deutschland hat das EU-Ratspräsidium turnusgemäss am Mittwoch für sechs Monate übernommen. Im Fokus der Ratspräsidentschaft steht die nachhaltige Überwindung der Coronakrise in Europa. (TI)