
Eine neue Umfrage unter 4500 Reisenden, die vom Reisezahlungs-Spezialisten Outpayce, einem Tochterunternehmen von Amadeus, in fünf Märkten in Auftrag gegeben wurde, zeigt eine wachsende Nachfrage nach zuverlässiger Zahlungssicherheit.
Über 70% der Reisenden gaben an, dass sie ein Reiseunternehmen aufgrund seines guten Rufs für sicheren Zahlungsverkehr wählen würden.
Die Umfrage wurde von dem unabhängigen Marktforschungsunternehmen Opinium im vierten Quartal 2024 unter 4500 Reisenden aus Brasilien, Frankreich, Grossbritannien, Singapur und den USA durchgeführt.
Die Ergebnisse unterstreichen die zunehmende Bedeutung, die Reisende sicheren Zahlungen beimessen, und belegen laut Outpayce, dass Sicherheit zu einem Schlüsselfaktor für die Kaufentscheidungen von Reisenden geworden ist.
Auf die Frage, ob ein Preisnachlass von 5% Reisende dazu verleiten würde, mit einem Unternehmen zu reisen, das über eine schlechte Cybersicherheit verfügt, antwortete die überwiegende Mehrheit (67%) mit Nein, während 26% mit Ja antworteten.
Im Durchschnitt gaben die Befragten an, dass sie einen Preisnachlass von 38% erhalten müssten, um bei einem Reiseunternehmen zu buchen, das für seine schlechte Cybersicherheit bekannt ist.
Steigende Betrugsraten
Weltweit gab die Hälfte der Befragten an, schon einmal Opfer eines Betrugs im Zahlungsverkehr geworden zu sein, wenn ein Betrüger sich Zugang zu Zahlungsdaten verschafft und sie nutzt, um illegal einzukaufen oder Bargeld abzuheben. In einigen Ländern wie Brasilien, wo neun von zehn Befragte schon einmal Opfer eines Betrugs geworden sind, sind die Betrugsraten deutlich höher.
Weltweit gaben 64% der Reisenden an, dass sie einen Anstieg des Zahlungsbetrugs wahrnehmen. Die Reisebranche bleibt aufgrund der hohen Transaktionswerte und des grenzüberschreitenden Charakters der Branche ein Ziel für organisierte kriminelle Banden. Eine kürzlich von Juniper Research durchgeführte Studie ergab, dass 46% aller Betrugsfälle im Zahlungsverkehr auf Fluggesellschaften abzielen, was die Herausforderung für Reiseunternehmen verdeutlicht, Betrug wirksam zu verhindern, ohne das Zahlungserlebnis zusätzlich zu erschweren.
Die Bemühungen der Branche, Betrug zu verhindern, wurden von den Reisenden unterschiedlich aufgenommen. Zwei von drei Befragten gaben an, dass ein Reiseunternehmen einen legitimen Kauf abgelehnt hat, obwohl sie über ausreichende Mittel verfügten. Die meisten Befragten gaben an, dass dies zu einer negativen Wahrnehmung des Unternehmens geführt hat.
Diese Erfahrungen deuten laut Outpayce darauf hin, dass die Branche Schwierigkeiten hat, betrügerische Zahlungen genau zu identifizieren, und dass wahrscheinlich eine erhebliche Anzahl legitimer Transaktionen abgelehnt wird, was zu Kaufabbrüchen und Frustration führt.
Geringes Vertrauen in die Cybersicherheit von Reiseunternehmen
Um reibungslosere Bezahlvorgänge mit nur einem Klick zu ermöglichen, möchten Reiseunternehmen verstärkt, dass ihre Kunden ihre Kartendaten bei ihnen online speichern. Obwohl die Befragten der Umfrage ihre Kartendaten im Durchschnitt bei vier verschiedenen Händlern speichern, ist das Vertrauen in Reiseunternehmen gering.
Tatsächlich zögern 63% der Reisenden, ihre Zahlungsdaten bei Reiseunternehmen zu hinterlegen, da sie Bedenken hinsichtlich Betrug, Datenschutz und nicht autorisierter Abbuchungen haben. Ein Drittel der Befragten gab an, dass sie Reiseunternehmen nicht zutrauen, ihre Zahlungsdaten sicher aufbewahren, weil sie befürchten, dass die Daten bei einer Datenpanne verloren gehen könnten.
Die Tokenisierung, bei der sensible Zahlungskartendaten durch einen sicheren Token ersetzt werden, entwickelt sich zu einer wichtigen Technologie, die das Risiko für Händler verringert, da das Reiseunternehmen die sensiblen Zahlungsdaten der Reisenden nicht speichern muss.
«Aus dieser Studie geht eindeutig hervor, dass es ein Problem mit der Wahrnehmung der Sicherheit gibt, was die Bereitstellung reibungsloser One-Click-Zahlungen erschwert. Weithin bekannt gewordene Datenschutzverletzungen haben das Vertrauen der Verbraucher erschüttert, und die Branche muss proaktive Massnahmen ergreifen, um das Vertrauen wiederherzustellen. Neue Ansätze wie die ‘Tokenisierung’ und Lösungen zur Betrugsprüfung, bei denen speziell auf Reisekaufdaten trainierte Modelle zum Einsatz kommen, können dazu beitragen, das Zahlungserlebnis sicherer zu machen», sagt Jean-Christophe Lacour, Senior Vice President & Global Head of Product & Delivery, Outpayce von Amadeus.
Reaktionen auf Zwei-Faktor-Authentifizierung und Kundenauthentifizierung
Nach der Einführung der Anforderungen an eine starke Kundenauthentifizierung in der zweiten Zahlungsdienste-Richtlinie (PSD2) ist die Mehrheit der Reisekäufe in Europa nun mit einer Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) ausgestattet. Bei der 2FA muss sich der Reisende in der Regel mit einem Einmalpasswort oder biometrischen Daten authentifizieren.
Trotz der Befürchtungen, dass dieser zusätzliche Schritt den Kaufprozess erschweren könnte, gaben die meisten Befragten (75%) an, dass die Durchführung der 2FA bei ihrem letzten Online-Reisekauf einfach war, und nur 9% sagten, dass es schwierig gewesen sei. Trotzdem hat nahezu die Hälfte der Reisenden in der Umfrage angegeben, dass sie einen Reisekauf abgebrochen haben, als sie aufgefordert wurden, die 2FA durchzuführen. Dies sei deutlich mehr als in jeder anderen Branche, so Outpayce. (TI)