Drei Prozent mehr Schweizer reisten 2019 nach Deutschland

Damit tragen sie zum anhaltenden Boom für das Reiseziel Deutschland bei.
Deutschland freut sich über die Übernachtungszahlen von Schweizer Gästen © iStock

Deutschlands Incoming-Tourismus bilanziert für das Jahr 2019 zum zehnten Mal in Folge ein Rekordergebnis: Von Januar bis Dezember registrierte das Statistische Bundesamt 89,9 Millionen Ausländerübernachtungen in Herbergen mit mindestens zehn Betten. Das entspricht einem Zuwachs von 2,2 Millionen internationalen Übernachtungen im Vergleich zum Vorjahr, einem Plus von 2,6%.

Fünf Trends prägen die Bilanz 2019

Petra Hedorfer, Vorsitzende des Vorstandes der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT), erklärt dazu: «Fünf Trends prägen die Bilanz des deutschen Incoming-Tourismus 2019: Europa – die wichtigste Quellregion für Deutschland ist mit plus 4% wieder Wachstumstreiber. Qualitätstourismus ist das zentrale Argument im gesellschaftlichen Diskurs um Nachhaltigkeit im Tourismus. Im Wettbewerb der Destinationen hält Deutschland seine Spitzenposition als Geschäftsreiseziel Nummer 1 in Europa und gewinnt als Urlaubsziel weitere Marktanteile. Im Onlinegeschäft schreitet der Konzentrationsprozess auf wenige Player, die immer mehr Stufen der Wertschöpfungskette abbilden, voran. Die digitale Transformation hat Implikationen auf das Marketing.»

Die Schweiz gehört zu den Top 3 der Quellmärkte

Fast drei Viertel der internationalen Übernachtungen in Deutschland kommen aus Europa. Die Top 3 der Quellmärkte für Deutschland sind wieder die Niederlande (plus 2,6% auf 11,7 Millionen Übernachtungen), die Schweiz (plus 3% auf 7,1 Millionen) und die USA (plus 4,3% auf 7,0 Millionen). Unter den Quellregionen in Übersee wächst der amerikanische Kontinent mit plus 2,6 % im Durchschnitt. Nur aus Asien liegen die Übernachtungszahlen nach mehreren Boomjahren um 2,2 % unter den Vergleichswerten des Vorjahres.

Während die Gesamtzahl der Auslandsreisen aus Europa um 3% über dem Vorjahresergebnis liegt, stieg die Zahl der Reisen aus Europa nach Deutschland um 4%. Nach Angaben von IPK kann das Reiseland Deutschland seine Position als Urlaubsziel weiter ausbauen. Dieses Segment wächst mit plus 5% deutlich stärker als der Gesamtmarkt (plus 4% Prozent). Deutschland bleibt mit Abstand das wichtigste Geschäftsreiseziel der Europäer. Das Plus von 2% in diesem Segment liegt doppelt so hoch wie das der europäischen Mitbewerber. Das Wachstum wird von Geschäftsreisen getragen, die 2019 ein Plus von 5% verzeichneten.

Herausforderungen 2020 wachsen für den Tourismus weltweit

«Wir müssen weiterhin mit wirtschaftlich schwierigen Rahmenbedingungen, einem schwächeren Wachstum in der Eurozone, der Brexit-Thematik, offenen Handelskonflikten, der anhaltenden Klimadiskussion und jetzt auch mit den Auswirkungen des Coronavirus umgehen», meint Herdorfer. (TI)