
Kürzlich wurden mehrere Edelweiss-Flüge annulliert, was zu Diskussionen unter Reiseprofis geführt hat. Wie TRAVEL INSIDE berichtete, wurden etwa der Flug nach Malé am 3. Februar, sowie der Rückflug von Mauritius nach Zürich am 5. Februar annulliert.
Als Grund nannte Andreas Meier, Head of Corporate Communications bei Edelweiss «unvorhergesehene Reparaturarbeiten an zwei Airbus A340».
Patrick Heymann im Gespräch mit Martin Wittwer
Auch der Schweizerische Reiseverband (SRV) hat sich dieser Thematik angenommen. Im Gespräch mit SRV-Präsident Martin Wittwer erklärt Patrick Heymann, CCO von Edelweiss, was hinter den Flugannullierungen steckt und weshalb die Strecke nach Gizeh kurzfristig aus dem Flugplan gestrichen wurde.

Diese drei Ereignisse sorgten für annullierte Flüge
Die vermehrten Flugannullierungen auf der Langstrecke seien auf drei Ereignisse zurückzuführen, erklärt Patrick Heymann.
Anfang Januar hatte ein Flugzeug auf dem Weg zu den Malediven ein technisches Problem mit einem Triebwerk und musste in Dubai landen, wo das Triebwerk ausgetauscht wurde. Ersatztriebwerk, Werkzeuge und Mechaniker mussten dazu nach Dubai geschickt werden, erklärt Patrick Heymann weiter. Dieser Prozess habe mehrere Tage beansprucht.
Als zweites Ereignis nennt Patrick Heymann eine Beschädigung einer Baugruppe des Hydrauliksystems während regulärer Wartungsarbeiten Ende Januar. Dafür musste ein Ersatzteil aus Übersee eingeflogen werden.
Bei einem anderen Flugzeug hätte zudem im Anschluss einer routinemässigen Inspektion ein Wartungsbedarf bestanden.
Weshalb erfolgten die Annullierungen so kurzfristig?
Die Annullierungen seien so kurzfristig erfolgt, da das Ausmass der Reparaturen oft unklar sei, die Dauer hänge davon ab, wie schnell Ersatzteile verfügbar sind, erklärt Patrick Heymann: «Daher werden die Zeiten laufend angepasst, und Flüge werden storniert, wenn keine frühere Fertigstellung absehbar ist».
Die Passagiere seien vom Passenger Care Center auf die nächstmögliche Verbindung umgebucht worden, versichert Patrick Heymann.
Auf die Frage von Martin Wittwer, weshalb keine Ersatzmaschine gefunden werden konnte, meint Heymann, dass Abklärungen innerhalb der Lufthansa Group und bei verschiedenen anderen Fluggesellschaften aus verschiedenen Gründen nicht erfolgreich gewesen seien.
Besserung scheint nun in Sicht zu sein. «Die technischen Arbeiten sind abgeschlossen, die Flugzeuge sind seit Freitagnachmittag wieder im Einsatz und die Flüge werden gemäss Flugplan durchgeführt», resümiert Heymann.
Deshalb wurde die Strecke nach Gizeh gestrichen
Erst im Dezember hatte Edelweiss den Erstflug von Zürich nach Sphinx gefeiert (TRAVEL INSIDE berichtete), nun ist schon wieder Schluss: Edelweiss hat die Strecke für diese Saison kurzfristig aus dem Flugplan gestrichen.
Der Flughafen befindet sich in der Nähe von antiken Kulturstätten, insbesondere des neuen Grand Egyptian Museum in der Stadt Gizeh. «Leider ist das Museum noch nicht vollständig eröffnet. Die noch nicht ausreichende Nachfrage aus dem Markt Schweiz hat uns dann dazu bewogen, die Destination für diese Saison einzustellen», begründet Patrick Heymann den Entscheid.
Für den Winter 2025/26 sei die Strecke aber wieder geplant. (TI)