Ein «Schweizer» Expeditionsschiff

Viva Cruises, der Veranstalter der Basler Scylla Gruppe, steigt im Frühling 2021 mit der Seaventure ins Expeditionssegment ein. Hier das «Schiffsreisen-Update» von TI-Cruise-Insider Beat Eichenberger.
Viva Seaventure © Viva Cruises

Der Verkauf der Bremen von Hapag-Lloyd Cruises an die Basler Scylla Gruppe steht schon seit längerer Zeit fest. Ursprünglich vorgesehen war ab nächstem Jahr der Einsatz des Schiffes für angelsächsische Märkte, u.a. als Charter für den US-Anbieter Polar Latitudes. Doch nun übernimmt Scylla das in Seaventure umbenannte Expeditionsschiff vorzeitig bereits am 1. November und will es jetzt über den eigenen Veranstalter Viva Cruises ab Frühjahr 2021 in den deutschsprachigen Ländern vermarkten. Geplant sind Fahrten ab Bremerhaven in die Nord- und Ostsee.

1990 als Frontier Spirit in Japan erbaut, ging das 6750-BRZ-Schiff 1997 an Hapag-Lloyd Cruises über und war, umbenannt in Bremen, jahrelang ein starker Trumpf in der Expeditionsflotte der deutschen Reederei. Im Zuge des aktuellen Um- und Ausbaus der Flotte mit den Neubauten Hanseatic Nature, Inspiration und Spirit trennt sich Hapag-Lloyd Cruises von den bisherigen Einheiten Hanseatic und Bremen.

Als Seaventure steht dem kleinen Expeditionsschiff, das in 82 Kabinen maximal 164 Gäste aufnehmen kann, nun bei Viva Cruises ein neuer Abschnitt bevor. Geplant sind aussergewöhnliche, naturnahe Routen, mitgeführt werden zwölf Zodiac-Boote. An Bord gilt All-Inclusive mit Vollpension und gehobener Küche, hochwertigen Getränken und einer stets gefüllten Minibar auf den Kabinen. Das bereits auf den Flussreisen erprobte Hygienekonzept wird auch auf der Seaventure umgesetzt.

Viva Cruises ist seit 2018 auf dem Markt und war bis anhin als Anbieter von Flussreisen in Europa aktiv. Nach der Coronapause war Viva einer der ersten Veranstalter, der wieder Fahrt aufnahm. Aufgrund der aktuellen Entwicklungen hat Viva nun für die Herbst- und Adventsfahrten gewisse Routen-Anpassungen vorgenommen, so etwa für die Treasures auf Rhein und Donau oder die Viva Tiara auf der Donau. Daneben werden mit zwei Schiffen ausschliesslich innerdeutsche Kurzfahrten angeboten.


Hier weitere, noch nicht gesondert gemeldete News der letzten Tage aus der weiten Welt der Schiffsreisen:

  • US-Restart verzögert sich weiter: Obwohl die «No Sail Order» der US-Gesundheitsbehörde CDC bis Ende Oktober gilt, haben die grossen Cruise-Konglomerate Norwegian Cruise Line und Royal Caribbean Group (inklusive alle ihre Marken) alle Abfahrten bis Ende November ausgesetzt. Dasselbe gilt für Carnival Cruise Line, die nun auch die zuvor noch im November geplanten Miami- und Port Canaveral-Abfahrten streicht.
  • Limitierter Neustart ab Singapur: Sowohl die asiatische Dream Cruises, schon seit einiger Zeit mit Kurzfahrten ab Taiwan wieder aktiv, wie die amerikanische Royal Caribbean Int. wollen in Kürze wieder Kreuzfahrten ab Singapur anbieten. Bereits im November soll es mit der World Dream (Dream) losgehen, im Dezember dann mit der Quantum of the Seas (RCI). Beide Schiffe werden Kurzkreuzfahrten ohne Landgänge anbieten, zu denen vorläufig nur Einwohner von Singapur zugelassen sein werden.
  • P&O übernimmt die neue Iona: Der Neubau war schon seit einiger Zeit fertig, nun wurde die Iona offiziell von der deutschen Meyer-Werft an die englische P&O Cruises übergeben. Der 185’000-BRZ-Megaliner für 5200 Passagiere zeichnet sich als dritter LNG-Liner für die Carnival-Gruppe aus (typengleich mit der Aida Nova, Costa Smeralda und demnächst der Mardi Gras) und ist das grösste Kreuzfahrtschiff für den englischen Markt.
  • Phoenix trennt sich von der Albatros: Der deutsche Veranstalter Phoenix Reisen hat die Albatros (1973 als Royal Viking Sea erbaut) an die ägyptische Pick Albatros Gruppe verkauf, welche den Oldie künftig als Hotelschiff im Roten Meer einsetzen will. Phoenix ist nun noch mit den vier Einheiten Amadea, Amera, Artania und Deutschland im Geschäft.
  • Seabourn annulliert weitere Fahrten: Die US-internationale Luxus-Reederei Seabourn verlängert die Betriebspause der Seabourn Odyssey bis 15. Januar 2021, der Seabourn Ovation bis 18. April 2021 und der Seabourn Encore bis 28. Mai 2021. Getätigte Zahlungen werden zurückerstattet oder mit einem «Future Cruise Credit» von 125 Prozent abgegolten. Wie Seabourn weiter mitteiilt, wird die Aktion «Sensational Suite Savings» verlängert und beinhaltet nun auch weitere Abfahrten in 2021/22.
  • MSC Grandiosa mit «Biosafe»-Zusatz: Die Klassifikationsgesellschaft Rina hat der MSC Grandiosa das «Biosafe-Ship»-Klassenzusatzzeichen verliehen. Damit werde die wirksame Umsetzung der Gesundheits- und Sicherheitsmassnamen von MSC Cruises bescheinigt, schreibt die Reederei. Die MSC Grandiosa hat als erstes Schiff von MSC seine Fahrten vor bald zwei Monaten wieder aufgenommen, am 19. Oktober legt die MSC Magnifica wieder los.
  • Costa pusht Balkonkabinen: Costa bietet auf vielen ausgewählten Reisen im Mittelmeer und Nordland die Balkonkabine zum Preis einer Aussenkabine an. Das Sonderangebot gilt bis 30. November für verschiedene Fahrten bis September 2021. Ausserdem besteht die Möglichkeit, die Reise bis 15 Tage vor Abfahrt umzubuchen.
  • Regent verlängert Aktion: Regent Seven Seas Cruises hat ihre auf ausgewählten Kreuzfahrten anwendbare «Elevate Your Experience»-Aktion bis zum 13. November verlängert. Diese bietet ein kostenfreies Zwei-Kategorien-Suiten-Upgrade bis hin zur Penthouse Suite. Auf ausgewählten Mittelmeer-Routen gibt es zudem neue Preisnachlässe bis zu 25 Prozent.
  • Le Boat präsentiert Angebot 2021: Le Boat hat das neue Angebot «Traumhafte Bootsferien 2021» veröffentlicht. Aufgeführt werden mit über 900 Booten Trendferien auf Hausbooten in Deutschland, Frankreich, Italien, den Niederlanden, Belgien, England, Schottland, Irland sowie Kanada. Für Buchungen bis 1. Dezember 2000 kommen bei einer Mindestmietdauer von sieben Nächten Kinder- und Frühbucherrabatte zur Anwendung.

(Beat Eichenberger)