Die in Genf ansässige Reederei MSC Cruises hat anfang November fünf Reise- und Food-Fachjournalisten*innen aus der Schweiz und Deutschland zu einer Foodie-Weekend-Cruise im westlichen Mittelmeer auf ihr Flaggschiff MSC World Europa eingeladen.
Sie ist gross, beeindruckend und hat ein futuristisches Design: Die MSC World Europa. Nur schon der optische Eindruck des ersten von vier Mega-Cruiselinern der MSC ‘World Klasse’ vermittelt Zukunftsspirit. Auch TRAVEL INSIDE war mit an Bord und begab sich auf Stippvisite in die «Zukunft der Kreuzfahrt» – denn nichts geringeres verspricht MSC Cruises mit den Schiffen ihrer World-Klasse.
Der seit Ende 2022 im Dienst befindliche Mega-Cruiseliner ist 333 Meter lang, 47 Meter breit und 21 Decks hoch, davon 18 Passagierdecks. Die 2’626 Kabinen bieten in Maximalauslastung 6762 Passagieren Platz – bei einer Besatzungsstärke von 2138 Crewmitgliedern.
Die World Europa ist nicht nur das erste mit Flüssigerdgas (LNG) betriebene MSC-Schiff, sondern umfasst nebst einem hochmodernen Antriebssystem auch eine ganze Reihe weiterer technischer Innovationen und Features, die allesamt dem ultimativen Ziel der modernen Kreuzfahrt, der Klimaneutralität, zuträglich sind.
Auf dieser Pressereise stand aber für einmal weniger die bereits zigfach ausführlich thematisierte ‘Sustainability’, sondern viel mehr die breit gefächerte Kulinarik im Fokus, welche ebenfalls eine der Kernkompetenzen- und Verkaufsargumente der modernen Kreuzfahrt darstellt.
Sommerliche Attitüde im Mittelmeer-Herbst
Der Kulinarik-Trip legte im französischen Marseille ab und nahm Kurs auf Italien. Via Genua gings nach Civitavecchia, den Kreuzfahrthafen der Hauptstadt Rom. Während hierzulande vielerorts Nebel und Temperaturen um die 10 Grad das Wochenende in ‘fifty shades of grey’ tauchten, verströmte die Pressereise im spätherbstlichen Mittelmeer mit deutlich über 20 Grad und eitel Sonnenschein geradezu sommerliche Attitüde.
Der Markt stellt die Bedingungen: Ein modernes Kreuzfahrtschiff muss vieles können – ausser fliegen eigentlich fast alles. So sollte es nicht nur der hoch liegenden Messlatte punkto Umwelt- und Klimakompatibilität Rechnung tragen, sondern auch in Sachen Design, Entertainment, Technik, Innovation und Wohlfühlerlebnis an Bord höchsten Ansprüchen gerecht werden.
Die Qual der Wahl in 19 Bars und 13 Restaurants
Die Geschmäcker und Mentalitäten des internationalen Cruise-Publikums sind so verschieden wie die sieben Weltmeere selbst: Von Feinschmeckerrestaurants über themenspezifische Spezialitätenlokale bis hin zu breit gefächerter Buffetgastronomie und Fastfood muss das ganze Spektrum abgedeckt werden – selbstredend immer mit höchstem Qualitätsanspruch auf dem entsprechenden Level.
Vier Hauptrestaurants mit festen Tischzeiten, zwei Buffet-Restaurants und sechs Spezialitätenrestaurants bieten eine vielfältige und spannende Auswahl an Gourmet-Erlebnissen. Mit insgesamt 19 Bars und Lounges auf dem Schiff ist auch das Angebot für Freunde der gehobenen Trinkkultur nicht weniger breit gefächert.
Die schwimmende Kleinstadt wartet mit besonderen Gastro-Features wie beispielsweise einer bordeigenen Mikro- Kaffeerösterei und einer versteckten Bar mit geheimem Eingang auf. Für die neue Schiffsklasse wurden und werden die Gastrokonzepte der Reederei weiterentwickelt und teils gänzlich neu interpretiert.
Die ‘Foodie-Reisegruppe’, welche von der MSC-PR-Managerin Julia Schütz begleitet und betreut wurde, hatte mit knapp zwei Tagen Aufenthalt auf dem Schiff natürlich nicht die Kapazität, sämtliche Lokalitäten eingehend kennenzulernen, durfte aber trotzdem einen kulinarisch vielseitigen und interessanten Querschnitt durch neue und bestehende Gastrokonzepte erleben.
Im ‘Coffee Emporium’ auf der World Promenade erklärte Assistant Bar Manager Octavian Furtuna, wie auf dem Schiff sogar eigene Kaffeebohnen geröstet werden – aus Kapazitätsgründen allerdings nur zu Show-Zwecken. Nebst Klassikern der Kaffeekultur wurden zudem auch cold brewed Kaffee-Cocktails wie der Café Spritz’ verköstigt – mit Americano und Apérol.
«Medium rare» im Butcher’s Cut
Nach dem ‘Leinen los’ in Marseille wurde zum Dinner im ‘Butcher’s Cut’-Steakhouse geladen. Die verschiedenen Fleischvariationen inkl. Sides und Weinbegleitung, sowie der süsse Abschluss wurden von den fachkundigen Journalisten*innen ausnahmslos und einvernehmlich für hervorragend befunden, ebenso die herzliche Bedienung.
Trotz anfänglicher Orientierungsschwierigkeiten in den unendlichen Weiten der langen Schiffsgängen fand sich doch die Mehrheit der Gruppe schnell zurecht. Der Freiluft-Cocktail zum Ausklang in der offenen Bar ‘The Lanai’ am Heck des Schiffes konnte sogar unter freiem Himmel genossen werden – den warmen Temperaturen Anfangs November seis gedankt.
Many ways to breakfast
Sehr individuell sind die Frühstücksgepflogenheiten der verschiedenen Kreuzfahrtreisenden. Dem wird auf der World Europa Rechnung getragen. Nur schon die sechs Personen der Foodie-Gruppe frühstückten auf unterschiedlichste Arten.
Die einen zogen den Tischservice im integrierten Bedienrestaurant ‘Hexagone’ der Betriebsamkeit der Buffetrestaurants vor – der grosse Andrang in dieser Location sorgte dann allerdings auch dort für eine gewisse Hektik – «gediegen frühstücken» ist man sich sonntags von zu Hause anders gewohnt, auch wenn die Speisen und das Angebot qualitativ top sind.
Das Zmorge kann aber auch – mit voller Auswahl – bequem aufs Zimmer bestellt und auf dem Balkon mit Privacy und Meerblick genossen werden. Wer Frühstückskultur eher weniger zelebriert, dem bieten sich viele Möglichkeiten, sich mit Kaffee und Gebäck to go selbst zu helfen.
Später am Tag durfte die Gruppe bei einer entspannenden Balinesischen Massage die Annehmlichkeiten des ‘MSC Aurea Spa’ kennenlernen. Im Cocktail- und Gin-Workshop vom Assistant Bar Manager in der ‘Elixir Mixology Bar’ und ‘The Gin Project’ gabs Einblicke in die Welt der gemixten Getränkeklassiker – und wie sich die einzelnen Grundaromen zusammensetzen und in den Mischungen entfalten.
Gourmetküche und ‘Flüsterkneipe’
Mit speziellen kulinarischen Erlebnissen endete auch der zweite Tag. Im ‘Chef’s Garden Kitchen’ werden Gourmetkreationen vom Schwedischen TV-Sternekoch Niklas Ekstedt, serviert. Das Versprechen, den «vollen Geschmack der Natur» auf den Teller zu bringen, wird eingelöst, wie man sich beim Dinner überzeugen durfte.
Zum Abschluss gings dann in eine Untergrundbar mit geheimem Zugang auf Deck sechs: Nur durch den Schatteneingang kommt man nämlich in die ‘Speakeasy Bar’. Es lohnt sich aber durchaus – nett gemeinte und gut umgesetzte Erlebnisgastronomie.
Kulinarik auch an Land
Da auch Landgänge zu einer Kreuzfahrt gehören, durfte die Gruppe anhand geführter Satdtrundgänge in Marseille und Genua interessante Schnittstellen zwischen lokaler Kulinarik, Kultur und Geschichte kennenlernen, was das Gesamterlebnis auf angenehme Weise abrundete.
Quantität beeindruckend – Qualität hervorragend
Wenn man sich ein Fazit erlaubt, bot dieser Foodie Trip den Teilnehmenden einen kompakten Einblick in den gigantischen Mikrokosmos eines Megaliners mit beeindruckender Logistik. Bemerkenswert dabei: Die grosse Vielfalt des Angebotes tut der hohen Qualität, auch im Spezialitätenbereich, keinen Abbruch und ist absolut empfehlenswert.
Die Dimensionen und das schier unerschöpfliche Angebot an Aktivitäten und Attraktionen können – augenzwinkernd – durchaus zu einer ‘Reizüberflutung’ führen. Dies durchaus im positiven Sinn. Die bunte Durchmischung der Klientel auf dem sehr gut gebuchten Schiff zeigt aber das enorme Potenzial, welches auch die XXL-Version des Produktes Kreuzfahrt hat – und dies absolut zurecht.
Christoph Fontanive, MSC World Europa