«Ein Tropfen auf den heissen Stein»

Traveljobmarket-Inhaberin Christina Renevey hadert mit der staatlichen finanziellen Unterstüzung für Ihr Unternehmen.
Christina Renevey / zVg

Verschiedene Geschäftsinhaber von Kleinunternehmen kommen im «Tages-Anzeiger» vom 14.1. zu Wort und schildern dabei ihr Befinden zur Coronakrise und zur behördlichen finanziellen Unterstützung. So auch die branchenbekannte Christina Renevey von Traveljobmarket, der Stellenvermittlung in der Reisebranche, welche sie zusammen mit ihrem Ehemann Bruno führt.

Der Umsatz von Traveljobmarket sei um 80 Prozent eingebrochen, so Renevey ernüchternd, es ginge momentan «gar nichts mehr» in der Reisebranche. Zwei ihrer vier Mitarbeiter habe sie bereits entlassen müssen, die beiden anderen seien auf Kurzarbeit, das Büro in Oerlikon habe sie gekündigt und arbeite nun von daheim aus.

Besonders die spärliche und langsame Hilfe für Geschäftsinhaber ärgert die umtriebige Geschäftsfrau: «Da zahlen wir brav über Jahre unsere Beiträge in die Sozialversicherungen. Aber jetzt, wo wir unverschuldet in Not kommen, müssen wir unser eigenes Geld einschiessen. Der Erwerbsersatz, den wir seit September bekommen, reicht nicht.»

Immerhin darf Renevey damit rechnen, dass sie durch die Härtefallhilfe noch etwas Geld bekommt.  Jedoch seien die vorgesehenen Zahlungen in der Grössenordnung von 10 Prozent des Jahresumsatzes nicht mehr als «ein Tropfen auf den heissen Stein», kommentiert Renevey.

So wie den Reneveys geht es derzeit unzähligen Selbstständigen und Kleinunternehmern. Vielen steht das Wasser bis zum Hals, und dies ändert sich auch mit der versprochenen Härtefallhilfe nicht so schnell. Zumal der Kanton Zürich die Hürden dafür höher angelegt hat, und während in anderen Kantonen bereits Gelder fliessen, können Zürcher Unternehmen erst mitte oder Ende Februar ihre Gesuche einreichen. (CF)