Emirates-Aucoc: «Schweizer fliegen Business in die Ferien»

Der Europa-Chef der Golf-Airline strotzt vor Optimismus.
Thierry Aucoc. ©Emirates

Auch für Emirates ist die Krise noch nicht überstanden, aber der Neustart ist in vollem Gange: «Ende Juli werden wir schon wieder fast 90 Prozent unseres ursprünglichen Streckennetzes anfliegen. Natürlich haben wir aber noch nicht an jedem Zielort die gleiche Anzahl von Flügen pro Woche», sagt Europa-Chef Thierry Aucoc in einem Interview mit «Blick».

Das bedeutet: «Derzeit bieten wir im Vergleich zu 2019 eine Sitzplatzkapazität von rund 30 Prozent an.» Emirates erwarte, «dass die Nachfrage im späteren Verlauf des Jahres 2022» wieder auf dem Level von vor der Pandemie sei. «Es kann auch 2023 werden.»

Zur hohen Frequenz in der Schweiz mit täglichen Flügen von Zürich und Genf nach Dubai erklärt Aucoc: «Glauben Sie mir: Wir haben nicht die Absicht, leere Flugzeuge in die Luft zu setzen, nur um eine Show über Zürich zu veranstalten.»

Die Schweiz mit ihrer reisefreudigen Bevölkerung sei eben traditionell ein grosser Markt. «Die Anzahl der Flüge pro Kopf ist hoch. Hinzu kommt: Die Schweizer reisen mit uns nicht nur nach Dubai, sondern derzeit auch wieder auf die Malediven, die Seychellen und zu weiteren verschiedenen Zielen in Afrika», so Aucoc. Und: «Insbesondere die Schweizer fliegen gerne Business – auch wenn sie in die Ferien fliegen.»

Ein grosser Optimist

Sehr grossen Optimismus verbreitet Aucoc auch im Bereich Business Travel: «Die grossen Unternehmen fragen sich jetzt noch, ob eine Dienstreise wirklich notwendig ist. Zuerst werden sie diese teilweise noch einsparen. Aber auch in diesem Segment werden wir das frühere Volumen wieder erreichen.» Mitarbeitende von  KMU seien jetzt schon wieder vermehrt auf Geschäftsreise.

Für den Emirates-Hub Dubai sieht Aucoc eine goldene Zukunft: «Es gibt zwar immer mehr Maschinen, die eine Kapazität von 250 bis 300 Passagieren haben und sehr lange Strecken fliegen können. Einerseits rechnen sich Direktflüge für die allermeisten Destinationen aber schlicht und einfach nicht. Die Nachfrage ist nicht gross genug für einen Flug von beispielsweise Genf nach Hanoi.»

Dubai könne sich in der Mitte der grössten Passagierentwicklung der Welt positionieren: «Asien, Europa und Afrika. Deshalb haben wir noch viele Erfolg versprechende Jahre vor uns», glaubt Aucoc.

Allerdings wahrscheinlich weiterhin mit Mundschutz: «Mindestens für die nächsten Monate», werde die Maskenpflicht noch gelten. Das sei aber «wahrlich kein Gamechanger: Mit der Maske schütze ich die Mitreisenden und auch mich selbst». (TI)