Fam Trip: Unterwegs im Jangtse-Delta in China

Eine Studienreisegruppe von Travelhouse besuchte Chinas Osten und machte Halt in verschiedenen Städten.
Von links: Coskun Eryilmaz (Turkish Airlines Schweiz), Samuel Schlauri (Hotelplan Bülach), Gina Salchli (Travelhouse Asien), Marina Kubala (Hotelplan Luzern), Patrick Schweighauser (Reiselounge), Martina Züger (Hotelplan Uster), David Beschle (Reisebüro Eggenberg), Lara Rohrbach (vorne, FRI Travel AG), Leyla Wildermuth (Travelhouse Asien), Mirco Engel (DanTours) ©Hotelplan Group

Vom 3. bis 11. Juni 2025 war die Studienreisegruppe in Chinas Osten unterwegs. Die Teilnehmenden erwartete eine eindrucksvolle, abwechslungsreise und teils auch überraschende Woche voller einzigartiger Erlebnisse.

Shanghai

Shanghai hatte die verantwortungsvolle Rolle, vielen von uns einen ersten Eindruck über China zu vermitteln. Die Stadt hat ihre Aufgabe ernst genommen und hat uns mit ihrer ruhigen und strukturierten Atmosphäre verblüfft.

Rund die Hälfte der Fahrzeuge auf den Strassen ist elektrisch betrieben. Separate Fahrspuren für Motorräder und Roller sorgen dafür, dass das sonst so typische Hupkonzert weitgehend ausbleibt – der Verkehr wirkt deutlich entspannter. Auch entlang der kilometerlangen Uferpromenade am Nord-Bund trägt eine klar markierte Trennung zwischen ‘jogging’ und ‘stroll’ dazu bei, dass man sich nicht in die Quere kommt.

Wir hatten Wetterglück und somit empfahl sich ein Ausflug auf den 632 Meter hohen Shanghai Tower (zweithöchstes Gebäude der Welt). Der grüne Yu-Garten bot im Anschluss einen wohltuenden Kontrast und lässt sich gut mit der Altstadt verbinden. Abends um 23 Uhr erlischt die Beleuchtung der Skyline und Shanghai scheint wie auf Knopfdruck leergefegt.

Skyline Schanghai ©Hotelplan Group
Hongcun & Huangshan

Per Schnellzug haben wir nach 2.5 Stunden Huangshan erreicht. Schon vom Zug aus haben wir den Wandel des Landschaftsbildes beobachten können – auch wenn die Szenerie bei bis zu 300 km/h nur so an einem vorbeiflitzt.

Es wurde zunehmend grüner, hügliger und ländlicher. Die Weiterfahrt per Bus in das malerische Bauern- und Händlerdorf Hongcun erfolgte über eine kurvenreiche Strasse, gesäumt von Reisfeldern, Teeplantagen und Bambuswäldern. Hongcun hat uns sofort verzaubert: Das sanfte Licht der Abendstunden, die typischen chinesischen Lampions und die schmalen Altstadtgassen, wo wir flüchtige Einblicke in kleine Läden und Wohnhäuser erhaschen konnten.

Eigentliches Highlight der Region ist aber ganz klar der Huangshan, einer der fünf heiligen Bergen Chinas. Uns hat sich die Schönheit der Berge aufgrund des Nebels leider nicht vollumfänglich entfaltet, aber trotzdem haben wir eine Idee bekommen, wie mystisch das Gebirge sein muss.

Hangzhou

Hangzhou war der erste Ort, der gut bevölkert war. Ein Grund dafür war wohl auch, dass wir an einem Sonntag unterwegs waren. Viele Einheimische aus Schanghai und dem Umland nutzten den freien Tag für einen Ausflug in die Stadt. Hangzhou gilt als Silicon Valley Chinas. Sie ist das dynamischste Tech-Zentrum des Landes und unter anderem Hauptsitz des E-Commerce-Riesen Alibaba.

Gleichzeitig zeigt sich Hangzhou aber auch von seiner traditionsreichen Seite: Der berühmte Westsee (eine Szenerie des Sees ist auf dem 1 Yuan-Scheins abgebildet) und die ehrwürdige Pagode der Sechs Harmonien stehen sinnbildlich für die kulturelle Tiefe der Region.

Zudem stammt der Longjing-Tee (Drachenbrunnentee) aus Hangzhou. In einer beeindruckenden Präsentation wurde uns die Qualität und Wirkung des Tees näher gebracht.

Tongli & Suzhou

Ein Besuch im Wasserdorf Tongli fühlt sich – wie schon in Hongcun – wie eine Reise in vergangene Zeiten an. Das kleine, verwinkelte Dorf mit seinen zahlreichen Kanälen trägt nicht umsonst den Beinamen ‘Venedig des Ostens’. So haben natürlich auch wir eine kleine Bootsfahrt durch das Kanalsystem unternommen und die Gegend vom Wasser aus genossen.

Als uns der Gondolieri anbot, volkstümliche Lieder zu singen, waren wir erfreut. Als er dafür 20 Yuan pro Lied verlangte, kamen wir uns dann doch wieder vor wie in Venedig. Die Fussgängerzone Qilishantang in Suzhou lädt am Abend zum Bummeln und Verweilen ein. Sie bietet ein lebendiger Mix aus traditioneller Kleinstadt-Atmosphäre und touristischen Souvenirläden.

Was in Suzhou ebenfalls nicht ausgelassen werden darf, sind die berühmten klassischen Gärten, die zu den bedeutendsten des Landes gehören. Wir besuchten zuerst den Garten des Bescheidenen Beamten, der nach unserem Ermessen nicht so bescheiden gewesen sein dürfte und anschliessend den Garten des Meisters der Netze. Ein Highlight war auch das im Garten gelegene Teehaus. Nebst süssen Glacés in Katzenform gab es auch speziell präsentierte Tees sowie landestypischen Gesang.

Things To Do:
  • Besuch des Shanghai Tower (nur lohnenswert bei einigermassen guter Sicht). Aus dem 118. Stock scheinen andere Wolkenkratzer auf einmal ganz klein.
  • UNESCO-Weltkulturerbe Städtchen Hongcun mit seiner gut erhaltenen Huizhou-Architektur besichtigen.
  • Huangshan als absolutes ‘must’ in der Region. Wenn es der Zeitplan zulässt, empfehlen wir, mehrere Tage einzuplanen, um flexibel auf Wetterbedingungen reagieren zu können.
  • Bootsfahrten auf dem Westlake (grössere Boote, reizvolle Landschaft) sowie in Tongli (kleine Boote auf schmalen Kanälen). Rundfahrten jeweils ca. ½ Stunde.
  • Old Street in Tunxi (Huangshan City) sowie die Qilishantang Strasse in Suzhou eigenen sich super, um preiswerte Souvenirs zu kaufen.
 Good To Know:
  • Übersetzungs-Apps sind praktisch unumgänglich. Besonders hilfreich sind solche, bei denen man ins Mikrofon spricht und die Übersetzung direkt ausgegeben wird. Bei Restaurant-Menüs ist Vorsicht geboten. Chinesische Gerichte haben oftmals sehr fantasievolle Namen und beschreiben nicht die tatsächlichen Zutaten des Gerichts. Oft dienen Fotos als Orientierung, ob ein Gericht mild, scharf oder sehr scharf ist, lässt sich daraus nicht unbedingt erkennen.
  • Bargeld ist kaum noch gebräuchlich, häufig gibt es kein Wechselgeld. Bezahl-Apps wie WeChatPay und AliPay leisten gute Dienste, bedürfen allerdings Daten (E-Sim). Während WeChatPay in vielen Hotels, Restaurants und Imbiss-Ständen akzeptiert wird, verlangen Läden vielmehr AliPay. Vor der Reise beides installiert und eingerichtet zu haben, ist sinnvoll.
  • Der Fahrdienst Didi (chinesisches Uber) funktioniert sehr gut und ist günstiger als traditionelle Taxis.
  • Den Pass sollte man immer auf sich tragen. Während er bei Zugfahrten als Ticket dient, ist er auch bei gewissen Eintritten erforderlich.
  • Videoüberwachung ist allgegenwärtig. Dies mag ungewohnt erscheinen, trägt aber zur Sicherheit an vielen öffentlichen Orten bei.
  • Bei Zugfahrten reist der Reiseleiter in der Regel nicht mit. Er verabschiedet sich vor der Passkontrolle bei den Reisenden. Die Beschriftungen am Bahnhof sind jedoch sehr gut und Reisende erhalten vorab von der Reiseleitung Informationen, somit sind Zugfahrten recht selbsterklärend. Dennoch muss man sich beim Anstehen gegenüber den Einheimischen behaupten. Zugfahrten in der 1. Klasse lohnen sich: Die Abteile sind weniger überfüllt und die Geräuschkulisse deutlich angenehmer.

Gina Salchli, Product Manager Asia und Leyla Wildermuth, Sales & Operations Asia, Travelhouse