Feedback: «Die Reisebranche hat keine Zeit mehr – es ist zehn nach zwölf!»

Aktualisiert am 25.06.2021
Reaktionen zur TI-Umfrage zum Bundesratsentscheid: Aktion Mayday und weitere besorgte Reiseprofis fordern ein Umdenken.

Aktion Mayday, Nathalie Sassine & Birgit Sleegers

«Die Aktion Mayday hat die gestrigen Ergebnisse aus Bundesbern zur Kenntnis genommen und ist enttäuscht, dass ausser dem verlängerten Rechtsstillstand keine weiteren staatlichen Unterstützungen gesprochen wurden. Der Rechtsstillstand macht wirtschaftlich Sinn, hilft aber den kleinen Reisebüros in der jetzigen Situation nur bedingt weiter. Unverständlich, dass unsere Branche nicht zumindest als Härtefall deklariert und weder eine Erweiterung der Kurzarbeit noch Unterstützung für Inhaber gesprochen wurde. 

Nach einer ersten grossen Empörung unsererseits folgte die Veröffentlichung des beim Bundesrat eingereichten Berichtes von Hanser Consulting. Dieser Bericht ist ein starkes Signal für unsere Branche und erläutert sowohl die Problematik, sowie fundierte Forderungen nach Bundesbern. Der Bericht zeigt exakt was unsere Branche benötigt und daher fordern wir alle auf, sich mit dem Inhalt auseinander zu setzen. Dies ist die Stossrichtung, welche wir weiterverfolgen müssen um unsere Forderungen in der Politik platzieren zu können.

Der Schnauf geht den Schweizer Reisebüros aus und eine KMU geprägte Branche mit einem hohen Frauenanteil steht vor dem Nichts. Wir verstehen die Frustration der Basis und dass es schwierig ist still zu halten. Zum einen ist es wichtig den langsamen Mühlen in Bundesbern Zeit zu geben, zum anderen benötigen wir schnellst möglich Unterstützung. Laut werden und auf die Strasse gehen ist eine Möglichkeit, aber gleichzeitig eine Gratwanderung unsere stark verunsicherten Kunden nicht noch weiter zu beunruhigen. 

Wir fordern jetzt die Basis der Reisebranche auf, uns ein Feedback zu geben was für Massnahmen nun gewünscht werden. Wie wollt ihr weitergehen?

Liebe Reisebranche wir bleiben für euch dran, verliert nicht den Mut! Wir kämpfen für euch damit wir die dringend benötigte Unterstützung bekommen. Zudem beteiligen wir uns weiter an den Gesprächen mit der Taskforce der Schweizer Reisebranche und bringen dort die Anliegen der Basis direkt ein.»

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Alexandra Bopp Sutter, Bopptrading GmbH, Herrliberg

«Ich bin nicht zufrieden. Ich wünsche: Rückwirkende Bewilligung von Kurzarbeit für Arbeitnehmer in leitender Position. Finanzhilfe. Es ist nicht gerecht, dass wir Beiträge an die Arbeitslosenkasse zahlen und im Notfall selbst nicht davon profitieren können!»

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Manfred Spiess, Alegria Reisen GmbH, Lachen

«Eine Antwortmöglichkeit hat mir bei der TRAVEL INSIDE Umfrage zum Bundesratsentscheid noch gefehlt.

  • Entwarnung des Covid-19

Was einmal als Hurrikan angegündigt wurde, ist nur noch ein laues Lüftchen. Ich wünsche mir, dass das WHO endlich die Sturmwarnung herunterstuft. Die Länder sollen keinen Corona-Nationalismus mehr anwenden. Behandelt Covid-19 ab jetzt wie einen Influenza-Virus. Dies würde uns am Meisten helfen und eine Zukunftsperspektive geben.»