Barbara Wohlfarth, Reisecocktail
«Wer die jüngste Pressemitteilung von Sun Express liest, erkennt schnell: Mit ‘Partnern’ sind offenbar nur Reisebüros gemeint, die als TO selbst Flüge verkaufen und paketieren. Für alle anderen Reisebüros ändert sich rein gar nichts – womit die Ankündigung wenig mehr als ein schlechter Witz ist. Aus meiner Sicht hat Sun Express in der Pauschalreise-Welt wenig zu suchen, wenn grundlegende Probleme nicht gelöst werden. FTI hat damals den richtigen Weg gewählt, indem es seinen Kunden die Gebühren für den Check-in am Schalter bei XQ übernahm. Das war und ist der einzige richtige Weg diese Airline zu verkaufen. Anders geht es nicht.
Die Airline könnte ihrer Reputation und den Partnern – insbesondere den Reisebüros im Pauschalreisesegment – einen grossen Gefallen tun, indem sie endlich den Fokus auf funktionierende Systeme legt, anstatt auf Provisionsregelungen und vermeintliche Transparenz. Das Jahr 2024 hat leider bewiesen, wie gravierend die Online-Check-in-Probleme sind. Die anschliessenden Zusatzkosten für die Kunden sind nicht nur ärgerlich, sondern schlicht inakzeptabel. Warum kehrt man nicht einfach zu einem kostenlosen Check-in vor Ort zurück?
Stattdessen entsteht der Eindruck, dass Kunden bewusst frustriert werden sollen. Wir haben im Übrigen deswegen Kunden verloren, weil wir nicht immer 24/7 erreichbar waren für diese Probleme verursacht durch die Airline. Die aktuelle Situation sorgt bei Kunden und Reisebüros gleichermassen für massiven Unmut. Die zahlreichen Reklamationen zur Check-in-Thematik verdeutlichen, dass hier dringend gehandelt werden muss. Kunden verdienen Lösungen, nicht zusätzliche Hürden!
Es wird Zeit, dass Flugaufsichtsbehörden regulierend eingreifen: Das persönliche Check-in am Flughafen sollte immer kostenlos sein. Ein weiterer wichtiger Schritt wäre ein zuverlässiger und gut erreichbarer Helpdesk mit einer speziell für Reisebüros eingerichteten Hotline. Sobald dieser Service reibungslos funktioniert, können wir gerne über faire Provisionsmodelle sprechen – und zwar solche, die jedes Reisebüro verdienen sollte, auch wenn es nur als Retailer agiert. Ohne diese Verbesserungen fällt es schwer, Sun Express als bevorzugte Airline anzubieten. Die Erwartungshaltung ist klar: Beseitigt die Probleme, bevor Kunden und Partner weiter verärgert werden. Aber wenn überrascht es, rein zufälligerweise ist die Sunexpress eine 50% Tochter der Lufthansa»