Ruanda gilt bisher bei Schweizer Reisenden eher als Geheimtipp. Zu Unrecht, findet Jackie Helfenberger. Seit diesem Jahr ist sie für das Business Development für eine Vielzahl an Projekten in dem ostafrikanischem Land tätig.
Bis vor der Corona-Pandemie war sie 15 Jahre lang Geschäftsführerin der Akzent Sprachbildung GmbH und hat es sich mit ihrem Unternehmen Neza Rwanda zum Ziel gesetzt, mehr Schweizer*innen für das Land zu begeistern.
Denn Ruanda habe viel mehr zu bieten als das bekannte Gorilla-Trekking – auch wenn ein solches Erlebnis natürlich eine Once-in-a-lifetime-Begegnung ist.
«Ruanda ist ein sehr sicheres Land – das erwarten die meisten Leute nicht. Zudem ist es sauber und bietet eine herrliche Natur, zum Beispiel zum Wandern oder zum Velo-Fahren. In Ruanda wird sehr viel mit dem Velo gefahren», berichtet Helfenberger im Gespräch mit TRAVEL INSIDE.
In den Köpfen der Reisenden muss Ruanda allerdings immer noch gegen den Genozid von 1994 ankämpfen. Allerdings hat die Regierung Ruandas seit dem verschiedene Strategien eingesetzt, um das Wirtschaftswachstum voranzutreiben. Ruandas Parlament weisst mit 61% die höchste Frauenquote weltweit auf. Dies resultiert aus den Nachwirkungen des Genozids: Zahlreiche Frauen gingen damals in die Politik und erliessen frauenfreundliche Gesetze – so konnten Frauen erstmals erben, Gewalt an Frauen wird stärker bekämpft und die Bildung von Mädchen und Frauen wird gefördert. Die Frauen machten nach 1994 70% der Bevölkerung aus.
Aktuell gilt als Herausforderung, dass es für die heranwachsende Bevölkerung noch nicht ausreichend Arbeitsplätze gibt. Eine Chance sieht Helfenberger unter anderem im Tourismus und sie half mit, eine Schule für Hotellerie und Gastronomie auf die Beine zu stellen.
Bei den Zukunftsplänen des Landes unterstützen soll auch die Rwanda Tourism Week 2022: diese findet vom 25. November bis 3. Dezember 2022 statt und führt unter den Programmpunkten vor allem auch die Tourismusmesse vom 1. bis 3. Dezember auf.
Jackie Helfenberger hat nun den Auftrag bekommen, eine Kleingruppe von Schweizer Produktmanagern zusammen zu stellen, um die Messe zu besuchen und auf einem Fam-Trip das Land (besser) kennen zu lernen. «Ich sehe darin eine grosse Chance für die Schweizer Reisebranche», sagt sie, «denn die Vielfältigkeit Ruandas entdeckt man am besten mit den eigenen Sinnen.» Interessierte Touristiker*innen, so Helfenberger, können sich bei ihr melden (jackie@nezarwanda.com).
Luisa Schmidt