Flughafen Zürich: Verluste und keine Passagier-Prognose

Für das laufende Geschäftsjahr wird ein Verlust erwartet.
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Das erste Halbjahr 2020 der Flughafen Zürich AG war grösstenteils geprägt von der Coronakrise: Während in den ersten sechs Monaten des Vorjahrs noch ein Gewinn von CHF 143,4 Mio. verzeichnet wurde, resultierte im ersten Halbjahr 2020 ein Verlust von CHF 27,5 Mio, wie das Unternehmen mitteilt. Eine Prognose für das zweite Halbjahr lasse sich derzeit nur schwer festlegen, auch wenn in den vergangenen Wochen eine Zunahme des Flugverkehrs zu verzeichnen war, teilt das Unternehmen mit.

Verkehrsentwicklung

Von Januar bis Juni 2020 nutzten 5,3 Mio. Passagiere den Flughafen Zürich als Ausgangs-, Umsteige- oder Zielort ihrer Flugreise, was einem Rückgang von 64,3% im Vergleich zur Vorjahresperiode entspricht. Dabei sank die Anzahl der Lokalpassagiere um 64,0% und diejenige der Transferpassagiere um 65,3%.

Die Anzahl Flugbewegungen verringerte sich im ersten Halbjahr 2020 um 55,5% auf 60’417 Starts oder Landungen. Der im Vergleich zu den Passagierzahlen unterproportionale Rückgang bei den Flugbewegungen ist insbesondere auf eine gegenüber der Vorjahresperiode gestiegene Anzahl an Frachtflügen zurückzuführen. Trotzdem nahmen die am Flughafen Zürich umgeschlagenen Frachtgüter im Vergleich zum ersten Halbjahr 2019 um 36,1% auf 144’526 Tonnen ab.

Ertragsentwicklung

Die Gesamterträge brachen gegenüber dem ersten Halbjahr 2019 um beinahe 50% auf CHF 310,4 Mio. ein. Die Erträge im Fluggeschäft sanken dabei um 58,6% auf CHF 130,4 Mio. Dass die aviatischen Erträge im Vergleich zum Passagierrückgang weniger stark zurückgegangen sind, liegt daran, dass nicht alle Gebühren vom Passagiervolumen abhängig sind. So bestimmt beispielsweise die Anzahl Flugbewegungen die Landegebühren. Die Erträge im Nicht-Fluggeschäft fielen im gleichen Zeitraum 34% tiefer aus und beliefen sich auf CHF 180 Mio. Bei den Kommerzerträgen konnte während der Zeit des rund zweimonatigen behördlich verfügten Lockdown keine Miete verrechnet werden.

Während auch die Parkingerträge und die Erträge aus dem internationalen Geschäft unter der Krise litten, konnten die Erträge aus der Liegenschaftsbewirtschaftung ein Plus von 10,4% auf CHF 69,1 Mio. verzeichnen. Dieser Anstieg ist im Wesentlichen auf den Ende 2019 abgewickelten Kauf von insgesamt 36 Gebäuden und Grundstücken der Priora Suisse AG zurückzuführen, aber auch erste Mieteinnahmen vom Circle tragen zur positiven Entwicklung bei. Gerade in der Krise zeigt sich, dass sich die zunehmende Bedeutung des Immobiliengeschäfts stabilisierend auf die Gesamterträge auswirkt.

Ausblick

Eine zuverlässige Passagierprognose für das laufende Geschäftsjahr sei aufgrund der unklaren weiteren Entwicklung der Coronakrise schwierig und mit grossen Unsicherheiten verbunden. Sofern eine Erholung des internationalen Reiseverkehrs im 4. Quartal einsetzt, wird für das Geschäftsjahr 2020 mit einem Passagieraufkommen von rund 10 Mio. gerechnet. Allfällige gegenläufige Entwicklungen, zum Beispiel erneute Grenzschliessungen, veränderte Quarantänebestimmungen oder anhaltende oder zusätzliche Reiserestriktionen, werden zu einem tieferen Passagiervolumen führen. (TI)