Fragiler Frieden in vielen Teilen der Welt

Das auf die Analyse von und Warnung vor Krisen spezialisierte Unternehmen A3M macht auf mögliche Konflikte aufmerksam.
Einige schwelende Krisen gefährden den Frieden auf der Welt

Auch wenn die Welt, abgesehen vom Krieg in der Ukraine, relativ ruhig erscheint, schwelen an verschiedenen Orten der Welt durchaus brisante Konfliktherde.

Drohende Konflikte im Balkan und in Ostasien

Im August hat sich die Lage nach Problemen mit Streiks und Flugausfällen im Juli etwas stabilisiert und eine Planbarkeit der meisten Reisen ist, trotz dem Konflikt in der Ukraine, möglich. Insbesondere drohende Konflikte auf dem Balkan, in Taiwan und Nordkorea hätten aber das Potenzial, in naher und mittlerer Zukunft für Auswirkungen auch auf die Reisewelt zu sorgen.

«Seit Beginn der Pandemie haben wir es mit enormen Herausforderungen für die Welt zu tun», so Samed Kizgin, Head of Travel Security Analyst Team bei A3M. «Die Folgen aus Corona und Klima-Erwärmung führen zu einer Unübersichtlichkeit und Verwundbarkeit, die in einigen Regionen Konflikte bedrohlich aufflammen lassen. Der Krieg Russlands gegen die Ukraine ist das bekannteste Beispiel, jedoch bei Weitem nicht das einzige.»

Spannungen im Balkan

Die derzeit erhöhten Spannungen zwischen Serbien und Kosovo bereiten den Experten von A3M zur Zeit Sorgen. Diese basieren primär auf dem innerstaatlichen Konflikt zwischen albanischer Mehrheit im Kosovo und der ethnischen Minderheit der Serben im Land, die rund fünf Prozent der Bevölkerung ausmachen. Serbien erkennt den Nachbarn seit Kriegsende in den 90ern nicht als Nation an und beide Länder werfen sich kontinuierlich vor, politische Vereinbarungen nicht einzuhalten.

Auch in Bosnien ist die Situation spannungsgeladen. Dort leben Bosniaken sowie serbisch- und kroatisch-stämmige Bürger*innen. Politische Vertreter der letzteren beiden Volksgruppen drängen auf eine Neugestaltung des Landes mit entsprechenden Territorialansprüchen. Sowohl im Falle des Kosovos als auch Bosniens befürwortet Russlands Präsident erwartungsgemäß die Pläne, weil er darin die Chance für eine Destabilisierung sieht.

Spannungen im östlichen Mittelmeer

Konfliktpotenzial gibt es zudem zwischen der Türkei und Griechenland. Ein Grund ist etwa die Suche nach Gasvorkommen im östlichen Mittelmeer. Durch Erkundungsfahrten von Schiffen unter türkischer Flagge sah sich Griechenland mehrfach provoziert. Die territorialen Ansprüche beider Länder konzentrieren sich insbesondere auf Gebiete zwischen türkischer Küste und griechischen Inseln.

Auch dieser Zwist steht in Zusammenhang mit Russland. Vor dem Hintergrund gedrosselter Gaslieferungen gewinnt das östliche Mittelmeer nämlich immer mehr an Bedeutung – unabhängig davon, ob eine Förderung in dieser Region überhaupt wirtschaftlich ist oder nicht. Die Türkei fühlt sich ihrerseits in dem Konflikt provoziert von Truppen- und Waffenstationierungen auf einigen der in unmittelbarer Nähe der Küste gelegenen griechischen Inseln.

Gefährliches Zündeln in Ostasien

Auch in Asien sieht A3M beunruhigende Konflikte – allen voran um Taiwan. Nachdem sich die Sprecherin des US-Repräsentantenhauses Nancy Pelosi dort kürzlich trotz der amerikanischen Ein-China-Politik klar auf die Seite des Inselstaates gestellt hatte, führte China gross angelegte Drohmanöver vor der Küste Taiwans durch. Auch die Rhetorik des Landes präsentiert sich überaus deutlich. So zielt China auf die Vereinigung beider Länder hin und behält sich dabei insbesondere die Anwendung von Gewalt vor.

Nicht zuletzt wurde jüngst der Ton von Nord- gegenüber Südkorea wieder schärfer. Machthaber Kim Jong-un war kürzlich an Corona erkrankt. Seine Schwester hatte daraufhin das Nachbarland für den letzten Ausbruch der Pandemie im Land verantwortlich gemacht und angedeutet, es habe mit Virus gefüllte Luftballons über die Grenze geschickt.

«Der Frieden in einigen Regionen der Welt ist derzeit überaus fragil», resümiert Samed Kizgin. «Es bleibt zu hoffen, dass es in den erwähnten Konflikten vorerst bei markigen Worten bleibt. Unterschätzen sollte die Welt die Warnzeichen jedoch auf keinen Fall.» (TI)

Business Traveltip News

Business Traveltip News

Die Business Traveltip News erscheinen jeden Mittwoch und liefern Ihnen schnell und umfassend die wichtigsten News aus der Businesstravel-Welt.

Email Address