Wie war Ihr Start bei Embratur und welche Ziele haben Sie sich gesetzt?
Zu Beginn ging es sicherlich darum, das Wissen über die Schlüsselmärkte von Embratur zu erweitern. Mein Ziel war nicht nur, dass Embratur weiterhin eine Rolle in den strategischen Ländern spielt, sondern auch andere Märkte, die für uns interessant sind, zu verstehen und die Nachfrage nach Brasilien zu fördern. Ich glaube, wir machen hierbei Fortschritte.
Welchen Stellenwert hat der Markt Schweiz im «Plano Aquarela» von Embratur?
Der Schweizer Markt ist für Embratur sehr wichtig. Im Jahr 2017 kamen 69 484 Schweizer Touristen nach Brasilien. Die Schweiz belegt damit den 16. Platz aller Einreisen (2016: 19. Platz). Das Hauptinteresse der Einreisenden aus der Schweiz gilt den Segmenten Ökotourismus und Abenteuer. In dieser Hinsicht hat Brasilien viel zu bieten, da das Land laut WTTC weltweit führend in Bezug auf die Nutzung seiner natürlichen Ressourcen zur Förderung des Tourismus ist.
Arbeiten Sie in der Schweiz mit Veranstaltern zusammen?
Die Schweizer verschaffen sich ihre Informationen primär durch das Internet. Für ihre Reisen nutzten sie sehr wenig die Dienstleistungen der Reisebüros. Aus diesem Grund hat Embratur intensiv daran gearbeitet, ein digitales Ambiente zu schaffen, das den Brasilien- Touristen einfache, zugängliche und genaue Informationen liefern soll. Wir glauben, dass digitale Tools einen wesentlichen Beitrag zur Erhöhung der Anzahl der Touristen in unserem Land leisten können. Angesichts dieses Trends startet Embratur eine neue Version der offiziellen Website visitbrasil. com. Wir arbeiten auch an der Verbreitung von Inhalten in den sozialen Kanälen wie Facebook, Instagram und Youtube. Digital Influencer spielen heute eine grosse Rolle in der Art, wie wir Brasilien international fördern.
Nach der Olympiade 2016 waren die Ankünfte von Schweizern leicht rückläufig. Welche Massnahmen wurden deshalb ergriffen?
Mit 6 588 770 Besuchern erreichte Brasilien im Jahr 2017 einen Rekord bei der Ankunft ausländischer Touristen. Diese Zahl ist sogar höher als in dem Jahr der Olympischen Spiele. Die für die Spiele errichtete Infrastruktur ist ein wichtiges Kapital, um den Empfang von Touristen in Brasilien zu verbessern, insbesondere in Bezug auf Flughäfen, städtische Mobilität, Tourismusbeschilderung und qualifiziertes Personal. All dies wird dem Tourismus mittel- und langfristig zugutekommen. Zusammen mit der Abwertung der brasilianischen Währung tragen diese Verbesserungen dazu bei, in den nächsten Jahren mehr Touristen nach Brasilien zu locken.
Wie ist die momentane Entwicklung des Tourismus – insbesondere auch auf den Schweizer Markt bezogen?
Die Nationalparks, und damit die von Schweizern bevorzugten Segmente Öko- und Abenteuertourismus, verzeichneten 2017 gegenüber dem Jahr 2016 einen Besucherzuwachs von 20%. Die Strategie dahinter: Es gilt die Ökosysteme und Nationalparks, die mit einem ökologischen und nachhaltigen Tourismus verbunden sind, zu schützen und für deren Werte zu sensibilisieren. Embratur wird für die internationale Förderung von Destinationen im Zusammenhang mit Ökotourismus im Land verantwortlich sein. Für die Schweiz arbeiten wir daran, den Markt zu verstehen, um spezifische Strategien zu entwickeln.
ES