Für mehr Pünktlichkeit: Flughafen Zürich appelliert an den Bund

Der grösste Schweizer Airport hat eine Stellungnahme zum Sachplan Verkehr, Teil Infrastruktur Luftfahrt (SIL) des Bundes eingereicht.
©Flughafen Zürich

Der Sachplan Verkehr, Teil Infrastruktur Luftfahrt (SIL), des Bundes beinhaltet generelle Ziele und Vorgaben zur Infrastruktur der schweizerischen Zivilluftfahrt. Die Flughafen Zürich AG hat nun eine Stellungnahme zum SIL an den Bund eingereicht: Es werde begrüsst, dass bedeutende Massnahmen zur Verbesserung der Verspätungssituation und für mehr Sicherheit zur Umsetzung vorgeschlagen werden.

«Die bereits heute engen Rahmenbedingungen für den grössten Landesflughafen dürfen nicht noch weiter eingeschränkt werden», heisst es darin. Die Luftfahrt in der Schweiz sei Sache des Bundes. Im SIL lege der Bund den Rahmen für den Betrieb und die Infrastruktur der Flughäfen fest, erklärt die Flughafen Zürich AG und ergänzt: «Der Flughafen Zürich gehört zu den wichtigsten Infrastrukturen unseres Landes.»

Man erfülle den Auftrag des Bundes, die Schweiz bestmöglich an die Welt anzubinden. Damit dieser Auftrag weiterhin erfüllt werden könne, sei der Erhalt der heutigen Betriebszeiten zentral.

Massnahmen für mehr Pünktlichkeit sollen auch Lärm reduzieren

Der Airport unterstützt in seiner Stellungnahme die vorgesehenen Anpassungen im SIL. Zahlreiche Massnahmen, darunter die Optimierung von An- und Abflugrouten sowie die Verlängerung der Pisten und der seit Jahren geplante Südstart geradeaus bei Bise, seien schon heute im SIL enthalten.

Der Flughafen teilt die Schlussfolgerungen des Bundes, dass sich diese Massnahmen auch positiv auf die Fluglärmsituation am Abend auswirken werden. Die Flughafen Zürich AG hat zudem eine Erhöhung der Lärmgebühren für verspätete Abflüge nach 23:00 Uhr beantragt.

Diese Lenkungsmassnahme soll gemäss dem Flughafen Anreize schaffen, dass in den lärmsensiblen Nachtstunden pünktlicher und mit leiseren Flugzeugen geflogen wird. «All diese genannten Massnahmen helfen, Verspätungen am Flughafen Zürich zu reduzieren – gerade auch in den sensiblen Nachtstunden», resümiert die Flughafen Zürich AG.

«Betriebszeiten dürfen nicht noch weiter gekürzt werden»

«Der Flughafen Zürich ist als internationales Drehkreuz von grosser Bedeutung für die Anbindung der Schweiz an die Welt. Kein vergleichbarer Flughafen in ganz Europa hat so kurze Betriebszeiten, wie sie der Flughafen Zürich bereits heute hat», erklärt die Flughafen Zürich AG in ihrer Stellungnahme.

Für den Erhalt des Drehkreuzbetriebs und damit der guten internationalen Erreichbarkeit dürften die aktuellen Betriebszeiten nicht noch weiter gekürzt werden. Dass die letzte halbe Stunde (23:00 bis 23:30) zum Verspätungsabbau beibehalten wird, sei deshalb zentral.

Ohne diese Möglichkeit könnten viele Langstreckenverbindungen nicht mehr betrieben werden. Den im Objektblatt gemachten Formulierungen zum Erhalt der heutigen Betriebszeit am Flughafen Zürich begrüsse die Flughafen Zürich AG deshalb ausdrücklich, heisst es weiter.

Die Revision des SIL-Objektblatts geht auf ein Urteil des Bundesverwaltungsgerichts zurück, das eine Neubewertung der Lärmauswirkungen in den Nachtstunden verlangte.

Die Flughafen Zürich AG begrüsst, dass der Bund  mit dem Grundlagenbericht sowie den Anpassungen im SIL-Objektblatt die Voraussetzungen schaffe, um die schon heute im SIL-Objektblatt festgelegten betrieblichen Verbesserungen voranzutreiben.

Damit könnten blockierte Verfahren für Massnahmen zur Reduktion von Verspätungen und zur Erhöhung der Betriebssicherheit wieder aufgenommen werden, meint der Flughafen Zürich.

SIL wird dem Bundesrat vorgelegt 

Das Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) wird die eingegangenen Stellungnahmen auswerten und die SIL-Anpassung dem Bundesrat zur Verabschiedung vorlegen.

Die Flughafen erwarte, dass die hierfür notwendigen Schritte rasch vorgenommen werden, um die seit Jahren geplanten Sicherheits- und Pünktlichkeitsmassnahmen umsetzen zu können, erklärt der Flughafen Zürich. (TI)