George Studer kämpft ums Überleben von Cruise Center

Die eingereichte Beschwerde gegen die Konkurseröffnung hat aufschiebende Wirkung. Aber gibt es eine berechtigte Aussicht auf Sanierung?
Cruise Center Team © Website/Cruise Center AG

Noch besteht Hoffnung für die Cruise Center AG, denn in der Zwischenzeit wurden neue und wichtige Informationen bekannt. Der von TRAVEL INSIDE am 27.1.22 vermeldete Konkurs ist jedenfalls noch nicht definitiv.

George Studer erstellte eigenen Angaben zufolge per 31.12.2021 einen provisorischen Geschäftsabschluss, welcher eine Überschuldung der Firma um einige zehntausend Franken zeigte. Als in rechtlicher Verantwortung stehender Verwaltungsrat des Unternehmens informierte Studer daraufhin den Garantiefonds und reichte beim Bezirksgericht Zürich am 21.1.2022 den Konkurs ein.

In der Zwischenzeit stellte Studer indes fest, dass er nicht sämtliche für den Konkurs relevanten Faktoren berücksichtigte. Zudem läuft der Antrag auf erneute staatliche Unterstützung im Rahmen der fünften Härtefallrunde.

Mit der Argumentation, dass deshalb berechtige Aussicht auf eine Sanierung und Rettung von Cruise Center AG bestehe, reichte Studer Beschwerde gegen die Konkurseröffnung ein, wie er auf Anfrage sagt. Diese Beschwerde hat, bis das Zürcher Obergericht entscheidet, aufschiebende Wirkung.

Schadenfall für Garantiefonds

Der Geschäftsführer des Garantiefonds, Marco Amos, geht dennoch davon aus, dass es zu einem Schadenfall kommen wird, sollte der Konkurs definitiv werden. Er hat sich bereits mit Studer in Verbindung gesetzt um die notwendigen Schritte zu besprechen, wie er gegenüber TRAVEL INSIDE bestätigt.

Das Delkredere-Risiko von Lieferanten, wie die Reedereien Costa und MSC, die ebenfalls Teilnehmer am Garantiefonds sind, ist durch diesen gedeckt. Dasjenige anderer, im Ausland ansässigen Reedereien, hingegen nicht. Ob diesen ein Schaden entstehen wird, konnte noch nicht eruiert werden.

Ein Vertreter einer bekannten Reederei wollte dazu nicht öffentlich Stellung nehmen mit dem Hinweis, dass es sich um eine Angelegenheit zwischen der Reederei und Cruise Center als deren Verkaufsagent handelt.

Hans-Peter Brasser