Gigantischer «Cash-Burn» in der Cruise-Industrie

Die drei grossen, marktdominierenden Kreuzfahrt-Gesellschaften verbrennen im Corona-Shutdown kumuliert monatlich fast eine Milliarde US-Dollar.
Banges Warten auf bessere Zeiten. © CVM

Der nun bald 10 Monate andauernde, fast durchgehend komplette Stillstand der globalen Kreuzfahrt-Industrie geht für die betroffenen Gesellschaften massiv ins Geld.

Konkrete Zahlen zum «Cash-Burn» der drei grossen börsennotierten amerikanischen Kreuzfahrt-Konglomerate Carnival Corporation, Royal Caribbean Group und Norwegian Cruise Line Holdings, die mit ihren verschiedenen Marken rund drei Viertel der gesamten Cruise-Kapazitäten kontrollieren, hat das Portal «Cruise Industry News» aufbereitet.

So hat die weltgrösste Cruise-Gesellschaft Carnival Corporation im vierten Quartal 2020 monatlich rund 530 Mio. US-Dollar «verbrannt». Im dritten Quartal lag dieser Wert allerdings noch über 700 Mio. US-Dollar. Den Rückgang des Cash-Burns führen Analysten auf das Abstossen von insgesamt 18 Kreuzfahrtschiffen zurück (TI berichtete gestern ausführlich).

Bei der Nummer 2, Royal Caribbean Group, soll sich der monatliche Negativ-Betrag gemäss CNI auf rund 270 Mio. US-Dollar belaufen. Und die Nummer 3, Norwegian Cruise Line Holdings, verbrannte monatlich immer noch rund 175 Mio. US-Dollar. Kumuliert betrug der monatliche Cash-Burn der drei Marktgiganten im vierten Quartal 2020 somit knapp eine Milliarde US-Dollar. Dies bei Börsenwerten der Unternehmen zwischen acht und 16 Mrd. US-Dollar und Aktienkursen, die derzeit zwischen 50 und 60 Prozent unter den Spitzenwerten zu Beginn des Jahres 2020 liegen.

(Beat Eichenberger)