
Laut einer Studie des Datenportals Statista Market Insights stehen den Cruise-Reedereien rosige Zeiten bevor. Die «Welt» hat diese aufgegriffen und analysiert.
Der weltweite Kreuzfahrtmarkt soll gemäss dieser Studie in den kommenden fünf Jahren jedes Jahr um rund fünf Prozent anwachsen und prophezeit der Industrie im Jahr 2029 ein globales Volumen von 48,5 Millionen Cruise-Passagieren bei einem Umsatz von 53,5 Milliarden Dollar.
Tiefpunkt 2021
Zum Vergleich: Stand 2024 beträgt die weltweite Anzahl an Passagieren rund 34,6 Millionen, der Umsatz liegt bei 42,3 Milliarden US-Dollar. Es ist erst drei Jahre her, seit die Kreuzfahrtindustrie – während der Pandemie – faktisch praktisch stillstand und komplett am Boden lag: 2021 war der absolute Tiefpunkt der Krise mit nur 5,21 Millionen PAX und einem Umsatz von 3,1 Milliarden Dollar.
Vor-Pandemie-Niveau schon 2023 klar überboten
2019, im letzten Jahr vor Corona, erreichten die weltweiten Umsätze nach ebenfalls jahrelangem, kontinuierlichen Wachstum bereits ein Volumen von über 35 Milliarden Dollar bei nicht ganz 30 Millionen Passagieren. Schon 2023 war man mit über 31 Millionen PAX und fast 40 Milliarden Dollar generiertem Umsatz wieder über Vor-Pandemie Niveau.

Dies alles sind gewaltige Zahlen, aber betrachtet man den Anteil an Kreuzfahrtgästen im Vergleich mit der Weltbevölkerung, ist der Kreuzfahrtmarkt mit gerade einmal 0,5% vergleichsweise ein absolutes ‘Nischenprodukt’ – bis 2029 werden es dann 0,6% sein, also nur unwesentlich mehr.

Schiffe für 57 Milliarden Euro bestellt
Die Auftragsbücher sind voll und die Grosswerften reiben sich die Hände: Der Gesamtwert der global bestellten Neubauten bewegt sich auf 57 Milliarden Euro – die guten Aussichten steigern die Investitionslust der Reedereien. 90 Prozent davon werden übrigens in Europa gebaut – meist in Deutschland, Italien und Frankreich.
Doch welche Märkte sind die globalen Treiber dieses Wachstums? Nummer eins ist ganz klar die USA, gefolgt von Europa, Asien und Australien. Hier in Europa sind Deutschland und Grossbritannien die umsatzstärksten Cruise-Märkte. In den USA ist das Hochseereisen-Geschäft allerdings siebenmal so gross wie in den beiden führenden Europäischen Märkten.
Nur ein fünftel wird Online gebucht.
Spannend ist auch das weltweite Buchungsverhalten, welches die Studie offenbart, denn da zeigt sich, dass nur 22% über Onlinekanäle gebucht werden – heisst im Umkehrschluss: Vier von fünf Kreuzfahrten werden über Reisebüros oder Reederei-Agenturen verkauft. (CF)