Gossip: 07. Juni 2018

Kurios, amüsant und mit einem Augenzwinkern: In dieser Rubrik gibt es die Geschichten, die die Reisebranche wirkliche bewegen.

›› In der Schweiz geht gerade eine Kampagne des Komitees «Geldspielgesetz Ja» viral. Ein mysteriöser «Malta-Man » treibt dort kurz vor der Volksabstimmung sein Unwesen. Gemäss malta-man.ch hockt er «in Malta, Gibraltar oder anderen Offshore-Inseln», betreibt illegale Online-Geldspielangebote für die Schweiz, unterliegt keiner staatlichen Kontrolle, zügelt jedes Jahr CHF250 Mio. Spielgelder aus der Schweiz ab und zahlt darauf weder Steuern noch Abgaben für AHV, Kultur, Sport, Umwelt und Soziales. TI hatte sofort einen schrecklichen Verdacht. Nach ausgiebigen Recherchen können wir aber Entwarnung geben: Nein, der gesuchte «Malta-Man» ist NICHT LOUIS BURGESS. Der Schweiz- Chef des Fremdenverkehrsamts Malta gilt zwar seit Jahren als «Mister Malta» in der Schweiz, ansonsten konnten wir aber keinerlei Parallelen feststellen.

›› Mit dem nachhaltigen Tourismus ist das halt so eine Sache. Da will man ein einsames Plätzchen vermarkten, aber dann doch lieber nicht zu fest. In Zeiten von Social Influencern lässt sich das Ganze aber nicht so einfach kontrollieren. Das muss derzeit auch Globetrotter-Chef und Blausee-AG-Mitinhaber ANDRÉ LÜTHI schmerzlich erfahren. An seinem lauschigen Blausee im friedlichen Kandertal macht sich der Massentourismus breit. Von «Overtourism im Naturparadies» ist in der «Sonntagszeitung » bereits die Rede. Autorin KARIN KOFLER sieht gewisse Widersprüche zwischen Lüthis Rolle als «Prediger des korrekten Reisens» und den rund 3000 Touristen, die an den Wochenenden den Bergsee bevölkern. Wie sagte Lüthi letztens an einem Vortrag? «In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst.» Beim Blausee muss er sich in nächster Zeit wohl eher überlegen, wie man ein Feuer unter Kontrolle bringt, das in den sozialen Medien ungezügelt um sich greift. Oder zumindest, wie man den Brandherd Sonntags-Verkehrschaos im Kandergrund in den Griff bekommt. Sonst findet sich der Blausee bald in einer Liste mit Venedig, Machu Picchu und Lake Louise wieder. Und das wäre wohl gar nicht im Sinne von Lüthi, der im erwähnten Zeitungsartikel auch als «Gralshüter des nachhaltigen Tourismus» betitelt wird.