Griechenland bleibt Sehnsuchtsort

Hellas erfreut sich seit über vier Jahren wieder wachsender touristischer Nachfrage. Auch Reisende aus der Schweiz tragen zu den Rekordzahlen bei.
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Wenn die Schweizer ihre Ferien planen, stehen die Chancen gut, dass die Wahl auf Griechenland fällt.

«Ab 2014 war jedes Jahr ein Rekordjahr », bestätigt Helena Melita, Direktorin der Griechischen Zentrale für Fremdenverkehr in Wien, welche auch für den Schweizer Markt zuständig ist. Laut ihren Angaben hat das Land im Jahr 2017 die Marke von 30Mio. Besuchern überschritten, von denen 448900 aus der Schweiz stammten. Zum Vergleich: 2015 besuchten insgesamt rund 26 Mio. Touristen das Land und rund 391300 von ihnen stammten aus der Alpenrepublik.

Das Land gilt seit mehreren Jahren wieder als Olymp des Tourismus: Die meisten Gäste seien laut Melita 2017 aus Deutschland (3,7 Mio.), England (3 Mio.) und Italien (1,4 Mio.) gekommen. Auch die Inseln boomen: Im Zeitraum von Januar bis September 2018 seien auf Lesbos rund 61780 Gäste gezählt worden (2017: 43520, plus 42%), auf Korfu waren es heuer 1,42 Mio. (1,15 Mio., plus 23%) und auf Kos 1,08 Mio. (936000, plus 15 %).

Der touristische Höhenflug dürfte auch im kommenden Jahr weiter anhalten. «Mit grosser Wahrscheinlichkeit wird 2019 alle bisherigen Rekordjahre übertreffen», schätzt Melita.

AUCH BEI DEN VERANSTALTERN in der Schweiz laufen die Geschäfte gut: «Grundsätzlich zählt Griechenland zu den beliebtesten Ferienzielen von Schweizern», erklärt Markus Flick, Mediensprecher von DER Touristik Suisse. Die Angebote von Kuoni und Helvetic Tours würden sich sehr positiv entwickeln.

Verkaufsargumente bei potenziellen Schweizer Reisenden seien vor allem die vielseitigen Inseln mit ihren individuellen Qualitäten, den schönen Stränden und der Familienfreundlichkeit, so Flick. Bei Helvetic Tours sei die Top-Destination Kreta, gefolgt von Kos und Rhodos; bei Kuoni lauten die Top-3-Destinationen Chalkidiki, gefolgt von Rhodos und Mykonos. Beim Ausblick auf 2019 macht Flick Korfu als Trendziel aus: «Kuoni hat dort einige Hotels im höheren Segment neu in sein Angebot aufgenommen.»

Doch nicht nur auf den Inseln, sondern im ganzen Land setzt DER Touristik auf Expansion: «Kuoni und Helvetic Tours haben zuletzt ihr Griechenland- Portfolio ausgebaut. Bei Kuoni haben sich die buchbaren Unterkünfte zwischen 2017 und 2019 verdoppelt; bei Helvetic Tours erfolgte 2016 ein grosser Produktausbau», unterstreicht Flick.

INS GLEICHE HORN STÖSST auch Yolanda Labaras vom Griechenlandspezialisten Laros Reisen aus Aesch: Die Buchungen von 2018 seien im Vergleich zu 2017 und 2016 im zweistelligen Bereich gewachsen, sagt Labaras: «Wir hatten ein gutes Griechenlandjahr», lautet ihr Fazit.

Da Laros Reisen auf individuelle Reisen spezialisiert ist, würden selten reine Badeferien gebucht. «Die Inselferien waren zu einem grossen Prozentsatz Inselkombinationen und auch auf grösseren Inseln wurden mehrere Aufenthaltsorte kombiniert.»

Vor allem Rundreisen und kleine Inseldestinationen wie Koufonissi, Syros, Astypalea, Andros und Tinos seien im Trend gelegen. Aufgrund der steigenden Nachfrage hat auch Laros sein Angebot ausgebaut: «Wir haben auf diversen Inseln das Hotelangebot aufgestockt und neue Unterkünfte ins Programm genommen», erklärt Labaras. Zusätzlich sei Nordgriechenland neu lanciert worden, dort würde man familiär geführte Unterkünfte anbieten. Ausserdem: «Als Inseldestinationen haben wir Sikinos neu aufgenommen und vor allem die Insel Kefalonia stark ausgebaut», ergänzt sie.

Die Expertin bekommt mit, wie sich auf den Inseln wie auch auf dem Festland neue Angebote entwickeln. «Auf den Inseln werden zum Beispiel die Wanderwege stark ausgebaut und kulturell interessante Angebote wie Food- oder Musikfestivals angeboten», erklärt sie. Tauchzentren seien ebenfalls stark im Aufwind, schliesst sie.


Einreisezahlen nach Griechenland ex Schweiz

2015: 391300
2016: 437600
2017: 448900
2018: 135100 (Quartal 1 und 2)

Florian Binder