
Beim Web3 Hackathon in Frankfurt, organisiert von Lufthansa Systems und Swiss International Air Lines (Swiss) in Partnerschaft mit der Camino Network Foundation, entwickelten Travel Tech Experten innovative Lösungen, die Blockchain und Künstliche Intelligenz nutzen, um die Reisebranche effizienter, kostengünstiger und nachhaltiger zu gestalten.
Innerhalb von nur 48 Stunden entwickelten Teams aus 13 verschiedenen Reise- und Tech-Unternehmen praxistaugliche Lösungen. Die Anwendungsfälle des Hackathons haben gezeigt, dass diese im Vergleich zu herkömmlichen Vertriebskanälen deutlich effizienter sind.
Reale Herausforderungen, echte Innovationen
Statt theoretischer Konzepte stand die konkrete Anwendung im Fokus. Ziel war es, Flug- und Reiseprodukte auf neue Weise über das Blockchain-Netzwerk Camino zu vertreiben. Besonders im Blick: Neue Zahlungsmethoden, CO²-Kompensation, die Einbindung neuer Vertriebsstätten in aufstrebenden Märkten und personalisierte Gruppenreisen.
Eine Jury aus Fachleuten der Lufthansa Group (LHG) wählte die drei überzeugendsten Projekte aus:
- Das Unimoni-Team präsentierte eine Lösung, mit der 300’000 Reisebüros in Indien, die keine IATA-Anbindung haben, einfach an das Camino Network angebunden werden können – inklusive lokaler Zahlungsmethoden und direkter Anbindung an den Lufthansa-Flugvertrieb. Diese Lösung könnte potenziell auf weitere Märkte ausgeweitet werden, senkt damit Vertriebskosten erheblich und öffnet neue Absatzmärkte.
- Das Team von Swiss und des Digital Hangars überzeugte die Jury mit dem Potenzial, die Travel-ID durch eine Web3-Wallet-Anbindung zu erweitern, um digitale Identitäten und reale Werte (z. B. Gutscheine und digitale Services) auszustellen, auszutauschen und zu verwalten.
- Das Team von Hotelplan entwickelte eine Lösung für Gruppenbuchungen: Reisende mit unterschiedlichen Startpunkten, aber demselben Zielort, können gemeinsam buchen und individuell bezahlen – einfacher, schneller und günstiger als bisher.
‘Gewinner des Herzens’
Neben diesen Gewinnern zeichnete die Jury einen weiteren Anwendungsfall als ‘Gewinner des Herzens’ aus: Die Lösung von Carbify zeigte, wie das Camino Network dazu beitragen kann, CO²-Emissionen zu reduzieren und die Nachverfolgbarkeit bis hin zur Geolokalisierung der zur Kompensation gepflanzten Bäume sicherzustellen.
Mickael Woelcke, Projektleiter bei Swiss und einer der Hauptinitiatoren des Hackathons, hält fest: «Neben den zahlreichen innovativen Use Cases, die während des Hackathons entwickelt wurden, ist es besonders beeindruckend, dass die Teams in nur zwei Tagen die Lufthansa Group-Flugangebote erfolgreich in ihre Plattformen integriert haben. Das kommerzielle Potenzial dieser Technologie ist vielversprechend – insbesondere durch die schnellere und effizientere Integration von Partnern sowie die signifikant reduzierten Vertriebskosten. Nun liegt es an der Industrie, diese Fortschritte weiter voranzutreiben und in nachhaltige, marktfähige Lösungen zu überführen.»
Pablo Castillo, CEO von Chain4Travel, den Initiatoren von Camino Network, ergänzt: «Die Ergebnisse des Hackathon zeigen, wie innerhalb von wenigen Tagen Partneranbindungen entstehen, für die bisher Monate nötig sind. Zudem sind diese im Vergleich zu herkömmlichen Vertriebskanälen deutlich effizienter – mit Kosteneinsparungen von bis zu 98%, wie bei Hotelplan, und bis zu 50% nachhaltiger, gemessen anhand der CO²-Bilanz durch Carbify.»
Wie geht es weiter?
Der Hackathon hat gezeigt, dass die eingesetzte Technologie erhebliches Potenzial besitzt, die Reisebranche zu transformieren. Die innovativen Lösungen haben veranschaulicht, dass B2B-Partner sehr schnell integriert werden können, wodurch Effizienz und Time-to-Market gesteigert bzw. reduziert werden. Zudem lassen sich sowohl Distributionskosten als auch CO²-Emissionen im IT-Kontext durch den Einsatz neuer Technologien deutlich senken.
Die Lufthansa Group prüft derzeit, inwiefern die beim Hackathon entstandenen Projekte in konkrete Pilotanwendungen überführt werden können. Chain4Travel wird auch weiterhin Partner in der Reisebranche dabei unterstützen, die von ihnen initiierte Web3-Technologie sinnvoll nutzbar zu machen. (TI)