Hat Spanien jetzt auch in der Schweiz ein Problem?

Dass Spanien für Deutschland ein Hochrisikoland ist, hat in der Schweiz unterschiedliche Auswirkungen.
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Costa Brava. ©Pixabay/Falco

Deutschland hat ganz Spanien zu Corona-Hochrisikogebieten erklärt. Der seit mehr als einer Woche erwartete Entscheid fiel Ende letzter Woche. Ab morgen Dienstag (27. Juli) müssen Reisende aus Spanien, die nicht vollständig geimpft oder genesen sind, nach der Rückkehr nach Deutschland für zehn Tage in Quarantäne.

Die Verschärfung in Deutschland hat auch in den Schweizer Medien grosse Aufmerksamkeit erhalten. Zwar hat die Schweiz keine mit Deutschland vergleichbare Risikoländerliste mehr, hat aber die der Entscheid aus Berlin dennoch Auswirkungen auf das Spanien-Geschäft hierzulande? TRAVEL INSIDE hat nachgefragt.

«Wir sehen bereits seit Anfang Juli eine leicht rückläufige Nachfrage nach Mallorca-Reisen aus dem Quellmarkt Schweiz/FL», heisst es beim Mallorca-Spezialisten Universal. «Es wird aber immer noch gebucht,» sagt Marketing-Leiter Manuel Posch auf Anfrage.

Die Stornos seien im absolut normalen Bereich, es gebe keine Welle. «Selbst bei Buchungen aus dem Quellmarkt Deutschland stellen wir keine aussergewöhnlichen Veränderungen fest.»

So sieht es auch bei DER Touristik Suisse mit den Marken Helvetic Tours und Kuoni aus. «Eine grosse Mehrheit unserer Kundinnen und Kunden hält an den für diesen Sommer geschmiedeten Reiseplänen fest. Auch für Spanien verzeichnen wir keine signifikanten Änderungen im Buchungstrend», sagt Sprecher Markus Flick.

Bei Hotelplan Suisse spürt man hingegen Zurückhaltung bei den Kunden. «Aufgrund der Corona-Entwicklung in Spanien verzeichneten wir in den letzten Wochen einige Annullationen und einen leichten Nachfragerückgang für Ferien in Spanien», sagt Sprecherin Bianca Gähweiler auf Anfrage. Einige der Kundinnen und Kunden hätten sich entschieden, ihre Ferien statt in Spanien nun in Griechenland, auf Zypern oder in der Türkei zu verbringen.

Ähnlich bei TUI Suisse: «Aktuell bemerken wir, dass die Nachfrage für Spanien, im Vergleich zu den vorherigen Wochen gesunken ist», sagt Paul Bayer, Director Revenue Management TUI Suisse. «Nichts desto trotz verzeichnen wir weiterhin gute Buchungseingänge für Spanien, vor allem für Mallorca.» Mit «Voll Flexibel» könnten Kunden zwar ihre Reisen bis 14 Tage vor Abreise gebührenfrei umbuchen oder stornieren, doch: «Spanien-Buchungen werden aktuell erfreulicherweise nur vereinzelt umgebucht», so Bayer.

Spanien selber hat die Schraube bei den Corona-Massnahmen auch verschärft. Ab heute Montag (26. Juli) benötigen Schweizer ein Gesundheitszertifikat für die Einreise.

(Christian Maurer)