Höchste DCC-Gebühr über Travelport

Die LH Group wendet ab September je nach GDS unterschiedliche DCC-Gebühren an. Die höchsten Gebühren werden bei Travelport berechnet.
© Lufthansa Group

Die seit Jahren verrechnete Distribution Cost Charge (DCC) der LH Group Airlines Austrian Airlines, Brussels Airlines, Lufthansa, Swiss und Air Dolomiti, in den Tickets als YR ausgewiesen, beträgt heute CHF 19 für alle GDS. Um Transparenz über die Vertriebskosten der einzelnen GDS herzustellen, wird die LH Group ab 1. September 2022 je nach GDS unterschiedliche Gebühren verrechnen.

GDS Gebühr ab 1.9.2022 Differenz
Amadeus CHF 17.50 – CHF 1.50
Sabre CHF 19.50 + CHF 0.50
Travelport (Galileo, Apollo, Worldspan) CHF 23.00 + CHF 4.00

 

Nutzer der Travelport GDS sind somit die Leidtragenden, beträgt dort der Aufschlag satte 21%. Entsprechend entrüstet zeigten sich einzelne Branchenexponenten in der Facebook-Gruppe ‘Schweizer Reisebranche – Treffpunkt für Insider’.

Der Schweizer Reise-Verband (SRV) wurde gemäss Geschäftsführer Walter Kunz letzte Woche informiert und wird das Thema in seinem Newsletter an die Mitglieder kommunizieren. «Es handelt sich um einen kommerziellen Entscheid der LH Group um Druck auf die GDS, insbesondere auf Travelport, auszuüben, deren Vertriebskosten zu senken. Deshalb sehen wir verbandsseitig keinen Handlungsbedarf.»

Weiter erklärt Kunz: «Es ist wiederum eine kommerzielle Entscheidung eines jeden Reiseunternehmens, mit welchem GDS es zusammenarbeitet und wie diese Zusammenarbeit ausgestaltet ist.»

Im Agent News von Swiss, in welchem diese Änderung kommuniziert wurde, verweist die LH Group auf die von DCC-Gebühren befreiten Vertriebskanäle wie LH Group Airlines Direct NDC API, das webbasierte Buchungstool SPRK, LHgroup-agent.com, die Consolidators mit NDC-Anbindung und die Webseiten der einzelnen Airlines.

Hans-Peter Brasser