Bundespräsident Guy Parmelin im Talk mit Hotelleriesuisse

Rund 200 Mitglieder von Hotelleriesuisse nahmen am virtuellen Austausch mit dem Bundespräsidenten zu den drängendsten Fragen der Branche teil.
Guy Parmelin © Monika Flueckiger

«Der direkte Dialog ist wichtig. Dass sich Bundespräsident Guy Parmelin die Zeit nimmt, um mit Hoteliers und Hotelièren zu diskutieren, zeigt die Wertschätzung und Wichtigkeit gegenüber unserer Branche», zeigt sich Andreas Züllig, Präsident von Hotellereisuisse erfreut.

Die wichtigsten Erkenntnisse zu zentralen Fragen

Zu zukünftigen Lockerungen im Drei-Phasen-Plan meint der Bundespräsident, dass es das Ziel des Bundesrats sei, immer unter der Berücksichtigung der aktuellen Pandemielage, so schnell als möglich zu lockern und er sei auch bereit, sofern möglich, rascher zu lockern. Es gelte aber auf jeden Fall zu verhindern, dass die Schweiz wegen zu raschen Lockerungen die Sommersaison gefährde.

Bezüglich Öffnung von Innenräumen in der Gastronomie sei man in den letzten Tagen mit Branchenvertretern zu Rahmenbedingungen und Schutzkonzepten in Kontakt gewesen. Parmelin hofft, dass bis Ende Mai Schritte in diese Richtung unternommen werden können.

Zu den für die Branche wichtigen Veranstaltungen wie Hochzeiten und Geburtstage gibt es noch keine konkrete Zeitplanung. Wichtige Erkenntnisse erhofft man sich aber schon bald von als Pilotversuche geplanten, grösseren Veranstaltungen. An diese wird sich zeigen, ob die Schutzmassnahmen ausreichen oder ob diese noch angepasst werden müssen.

Ein wichtiges Thema ist das «Covid-free – Zertifikat». Bis Ende Juni soll das Zertifikat für Geimpfte, Genesene und negativ Getestete zur Verfügung stehen. Von grösster Bedeuting ist die internationale Gültigkeit, weshalb die Schweiz diesbezüglich in die Arbeiten auf EU-Ebene eingebunden ist.

Um den Tourismus wieder in Gang zu bringen, will Parmelin im Bundesrat beantragen, dass die stattlichen Beiträge im Rahmen von Innotour von bisher 50 Prozent auf 70 Prozent erhöht werden. A-fonds-perdu – Beiträge im Rahmen der Neuen Regionalpolitik (NRP) möchte der Bundespräsident bis ins Jahr 2023 substantiell ausweiten.

Nebst der Phase zwei des Recovery-Plans von Schweiz Tourismus, welcher die internationale Marktpräsenz sicherstellen und Netzwerke erhalten bzw. wieder aufbauen soll, hofft der Bundespräsident, dass Schweizerinnen und Schweizer auch im Sommer 2021 Ferien in der Schweiz, besonders auch in den Städten, machen.

Der besonders leidende Städtetourismus stehe im Fokus des Recovery-Plans. Zur Zeit wird mit Hochdruck am Schutzschirm für Veranstaltungen gearbeitet und dessen Unterstützungsleistungen sollten per Ende Mai zur Verfügung stehen. Dies komme letztlich auch dem Städtetourismus zu Gute.

Wie von Hotelleriesuisse gefordert, prüft der Bundesrat derzeit eine Verlängerung der Kurzarbeitsentschädigung von 18 auf 24 Monate und dieser Entscheid soll sehr bald fallen. Auch bezüglich der Verlängerung der Härtefallentschädigungen ist klar, dass bei einem Andauern der Krise der Bundesrat dies und allenfalls auch eine Anpassung der Schwellenwerte prüfen muss. Derzeit laufen diesbezüglich Abklärungen mit den Kantonen. (MICE-Tip)