Hotelvertrieb: Die Zukunft gehört den Online-Buchungen

Das Wachstum der Online-Buchungsportale bleibt ungebrochen. Davon profitiert vor allem Booking.com, das auf Kosten der anderen OTA seine marktbeherrschende Stellung weiter ausbaut.
Booking Assistant
© Booking.com

Nach dem kräftigen Wachstum der Online-Buchungsportale (OTA) 2016 bauten sie ihren Marktanteil 2017 nur leicht aus. Dieser beträgt in der Schweiz nun 27,7% der Logiernächte. Die Entwicklung zwischen den Portalen ist unterschiedlich. Vom Wachstum konnte Booking.com profitieren und steigerte den relativen Anteil im OTA-Markt auf 75,6%. 2016 betrug dieser noch 73,3%, im Jahr zuvor 71,3%. Diese Ergebnisse gehen aus der jährlichen Befragung zur Vertriebssituation in der Schweizer Hotellerie des Instituts für Tourismus der HES-SO Valais-Wallis hervor, welche von Hotelleriesuisse unterstützt wird. Die Ergebnisse basieren gemäss Mitteilung auf Antworten von 270 Hotels in der Schweiz, die zwischen Januar und Februar 2018 online befragt wurden.

Booking.com baut Monopolstellung weiter aus

Im Übrigen geht aus der Erhebung hervor, dass HRS abermals an Marktanteilen einbüsste, was dem Trend der letzten Jahre entspricht (5,0% Marktanteil). Expedia stabilisierte sich im Vergleich zum Vorjahr (13,4% Marktanteil). Dies sei vor allem auf die Zunahme von amerikanischen Gästen zurückzuführen, da diese Expedia bevorzugten, wie es in der Mitteilung weiter heisst. Neue relevante Akteure haben den Schweizerischen Online- Buchungsmarkt nicht betreten. Somit drängt Booking.com die Mitbewerber weiter aus dem Markt und baut die Monopolstellung aus. 44% der Hotels generieren heute mehr als 30% aller Logiernächte über die OTA. Bei fast jedem fünften Betrieb ist dieser Anteil sogar bei mehr als 50%, was die grosse Abhängigkeit vieler Betriebe von diesen Vertriebspartnern aufzeigt.

Weg von Offline- hin zu Onlinebuchungen

Neben dem Wachstum von Booking.com sind Direktbuchungen im Vergleich zum Vorjahr leicht angestiegen. Mit 59,2% Marktanteil bleiben diese Buchungen die wichtigsten Vertriebskanäle. Im Vorjahr buchten noch 58,3% direkt. Die Diskussion rund um die «Knebelverträge» mit der engen Paritätsklausel, die die OTA von den Hotelbetrieben verlangen, sowie verstärkte Online-Marketingmassnahmen der Hoteliers dürften besonders die Schweizer Gäste hin zu mehr Direktbuchungen via Telefon oder Hotelwebsite sensibilisiert haben, vermutet das Institut für Tourismus der HES-SO Valais-Wallis. Der Langzeittrend zeigt jedoch klar weg von Offline- hin zu Onlinebuchungen, welche 2017 schon fast 40% der Logiernächte ausmachten.

Die detaillierten Ergebnisse der Studie finden Sie auf der Website des Instituts für Tourismus. (TI)