9flats gehört zusammen mit Airbnb und Wimdu zu den grössten Sharing-Economy-Portalen im Bereich Privatunterkünfte. Nun scheint es aber grosse Probleme zu geben: Offensichtlich ist 9flats nicht mehr in der Lage, die Vermieter auszuzahlen. Auf Social-Media- und Bewertungs-Websites häufen sich die Reklamationen.
Auf «Trustpilot» beispielsweise hat 9flats seinen tadellosen Fünf-Sterne-Durchschnitt nach einer Flut von Ein-Sterne-Bewertungen inzwischen verloren. Bis ungefähr Ende August antwortete das Team von 9flats noch auf die Reklamationen und erläuterte, dass ein System ausgefallen sei und man deshalb alle Auszahlungen manuell vornehmen müsse. Inzwischen ist die Kommunikation dort versiegt. Auf Facebook wurde die Bewertungsfunktion offenbar abgeschaltet und Besuchereinträge werden gelöscht, wie geprellte Vermieter monieren. Auch über die Hotline für Gastgeber sei niemand mehr erreichbar. Noch offen ist die regionale Facebook-Seite von 9flats Hamburg, auf denen die Vermieter ihrem Ärger freien Lauf lassen können.
Ein weiterer Vermieter aus Frankfurt schreibt in einer Nachricht an TRAVEL INSIDE, dass er vor einem Monat vier indische Gäste beherbergt habe, denen EUR 1800 auf der Kreditkarte belastet worden sei. Seinen Anteil von EUR 1498 habe er vom Portal bisher aber nicht erhalten.
Bei 9flats handelt es sich um ein 2011 in Berlin gegründetes Unternehmen. Im April dieses Jahres kündigte das Management an, die Marke, Software und Plattform an eine neue Gesellschaft in Singapur zu verkaufen – dies als letzter Ausweg, um das Berliner Zweckentfremdungs-Verbot zu umgehen, das den Sharing-Portalen das Leben schwer macht.