IATA kritisiert Preis für PCR-Test: «Geschäftemacherei»

Der Airline-Verband hält 15 Dollar für gerechtfertigt.
Willie Walsh. © IATA

Hohe Kosten für PCR-Corona-Tests sind dem Dachverband der Fluggesellschaften (IATA) in Genf ein Dorn im Auge. IATA-Chef Willie Walsh spricht von Geschäftemacherei.

«Wir glauben, dass die tatsächlichen Kosten für einen Test bei rund 15 Dollar liegen», sagte Walsh. «Wir können als Gesellschaft nicht zulassen, dass sich eine Situation entwickelt, in der nur noch die Reichen reisen können», sagte er.

Weil viele Länder PCR-Tests für Flugreisende vorschreiben, werde das Fliegen für viele Menschen unerschwinglich, kritisiert der ehemalige Chef des Airline-Konzerns IAG (British Airways, Iberia). Für eine Familie mit zwei Kindern, die vor der Corona-Krise zum Beispiel EUR 1500 für eine Flugreise ausgegeben habe, könnten sich die Kosten fast verdoppeln, wenn Corona-Tests bei Abflug und Ankunft bei Hin- und Rückflug hinzukämen.

Die IATA hat sich die Preise von PCR-Tests in 16 Ländern angeschaut. Besonders teuer waren sie in den USA mit teils mehr als USD 400 sowie in Japan und Südkorea mit mehr als USD 350.

In der Schweiz kosten die Tests zwischen CHF 150 und 200, was Walsh auch schon explizit kritisiert hatte. An verschiedenen Feriendestinationen sind die Tests für deutlich weniger als CHF 100 zu haben.

Erste Erholungszeichen?

Walsh sieht allerdings auch schon erste Erholungszeichen für die Flugbranche. Die IATA bleibe optimistisch, dass das Geschäft in den nächsten Monaten mit dem Anstieg der Impfungen und der Aufhebung der Reisebeschränkungen anzieht, sagte Walsh.

Als Lichtblick meldete die IATA ein boomendes Frachtgeschäft. Für den Kalendermonat März erreichte es einen Rekordstand, 4,4% mehr als vor der Corona-Krise im März 2019. Im Februar lag das Frachtgeschäft im Vergleich zu 2019 um 9,2% höher.

Im Passagegeschäft gehe es auf den Inlandmärkten aufwärts, vor allem in den USA und China, so die IATA. Die geflogenen Kilometer lagen noch 32,3% unter dem Niveau im März 2019. Weil viele Länder wegen der Coronavirus-Pandemie nach wie vor die Einreise beschränken, lag das Niveau bei internationalen Flügen dagegen im März noch 87,8% unter dem Niveau von 2019. (TI)