Rückblick 2016: Das war der April

Bis kurz vor Weihnachten blickt TI im Newsletter jeden Tag auf einen Monat im 2016 zurück.
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Die meistgeklickte Online-Meldung des Monats:

Pass 03 ist für die USA-Einreise plötzlich nicht mehr gültig 
Böses Erwachen für einen Leser von TRAVEL INSIDE, der im April von Zürich nach Tampa fliegen wollte und eigentlich alles dabei hatte, was es für die Einreise braucht: Gültige ESTA-Genehmigung und ein maschinenlesbarer Pass 03, der vor dem 26. Oktober 2006 ausgestellt wurde. Trotzdem kam er in Zürich nur bis zum Gate und nicht weiter: Der Pass 03, egal wann er ausgestellt wurde, ist für die USA-Einreise nicht mehr gültig. Diese neue Regelung war seit dem dem 1. April (kein Scherz!), in Kraft. Offiziell kommuniziert wurde die Neuerung nie. Selbst bei den Schweizer USA-Veranstaltern war die Regelung nicht überall bekannt. Diejenigen, die es bereits wissen, haben eher per Zufall davon erfahren, und zwar erst im Laufe des März. Sämtliche Reisende mit einem Pass 03 hätten ab Oktober aber sowieso entweder ein Visum oder einen neuen Pass benötigt.

Was sonst noch passierte:

  • Google baut seine Reise-Aktivitäten aus
    Google sorgte in der Branche mal wieder für Gesprächsstoff: Der IT-Gigant baute seine Aktivitäten im Reisebereich erneut aus und führte sie zu der Anwendung «Destinations on Google» zusammen. Es entstand ein Tool, das nicht nur Informationen, Fotos, Hotels und Flüge zu einem Reiseziel zusammenfasst, sondern auch Funktionen zur Reiseplanung bietet – Filter, Preisvergleichsgrafiken oder Informationen zur Destination. Gleichzeitig wurde die Sofortbuchungsfunktion «Book on Google» vorangetrieben: Dabei verblieben die Kunden bis zur Buchung auf der Google-Seite. Die Branche verfolgte die Entwicklung skeptisch und reagierte alles andere als euphorisch. Google habe es wegen seiner Datenmacht durchaus in der Hand, den Reisemarkt sehr stark zu beeinflussen, war der Tenor. Kritischer äusserte sich der deutsche Verband Internet-Reisevertrieb: Das neue Tool vereine viele Funktionen eines Online-Reisebüros und Metasearchers; dies sei ein Weckruf für die Branche.
  • TUI Suisse bringt Iris.plus in den Fremdvertrieb – via Cets
    Die TUI-Filialen arbeiteten schon seit letztem Sommer mit dem Veranstalter-eigenen System Iris.plus. Nun erhielten auch die unabhängigen Reisebüros Zugriff darauf. Aufs gewohnte Arbeiten mit Cets mussten sie trotzdem nicht verzichten: Iris.plus wurde dank der neuen technologischen Lösung «Cets Deep Link» direkt im Reservationssystem integriert. Dies war nur möglich, weil sich Cets für fremde Systeme öffnete und von der Idee eines einheitlichen, standardisierten Systems abwich. Kritiker monierten, dass nun das Risiko bestand, dass das System auseinander falle.
  • Airlines streichen die ersten Flüge in die Türkei
    Die Zurückhaltung bei Türkei-Reisen machte sich bereits im April bemerkbar: So strich Edelweiss ihren Dienstagsflug nach Antalya, Air Berlin den Flug vom Mittwoch. Auch Sun Express reduzierte ihre Flugverbindungen. Dies war leider nur ein Vorgeschmack auf was noch kommen sollte: Die Türkei kam 2016 nicht zur Ruhe.
  • SRV erkennt den Fair Reisegarant nicht an 
    Der Fair Reisegarant musste einen Rückschlag hinnehmen – der Schweizer Reise-Verband (SRV) will ihn nicht als Kundengeldabsicherung akzeptieren. Einer der essentiellsten Faktoren zur Akzeptanz fehle: eine Rückversicherung für die einbezahlten Kundengelder. Mit dem Entscheid des SRV stand fest, dass Teilnehmer am Fair Reisegarant nicht SRV-Mitglied werden dürfen. Fair Reisegarant glaubte hingegen, dass dem SRV die rechtliche Handhabe dafür fehle, werde aber Nachbesserungen prüfen. Bis Ende Jahr verfügte Fair Reisegarant jedoch weiterhin nicht über eine Rückversicherung.
  • Durchzogene Bilanz von «Sorglos buchen»
    Auf die terrorbedingte Zurückhaltung ihrer Kunden hatten einige Veranstalter zu Beginn des Jahres mit Sorglos-Buchen-Aktionen reagiert. Kostenlos umbuchen bis 30 Tage vor Abreise für Sommer 2016, dies bei Buchungen bis 31. März. Die TOs zogen jedoch nur teilweise eine positive Bilanz, einige verlängerten die Aktion. «Wir wollten das Angebot ausdehnen, haben uns jedoch dagegen entschieden», hiess es beispielsweise bei TUI Suisse. Man wolle den Kunden angemessene Alternativen zur Verfügung stellen und dies sei nicht unendlich möglich.

People-Meldung des Monats: Thomas Althaus

Thomas AlthausGlobo-Study vermeldete, dass per 1. Juli 2016 Thomas Althaus (42) die Stelle als General Manager die Leitung des Sprachreiseanbieters Globo-Study übernehme. Zudem werde er Geschäftsleitungsmitglied der Media Touristik AG. Althaus war bis Ende Oktober Sales- & Operations-Chef bei TUI Suisse gewesen und verliess den Veranstalter dann als letzter der ehemaligen TUI-Flex-Führungsriege. Bei Globo-Study ersetzt er nun Marcel Rüfenacht.