Rückblick 2016: Das war der Februar

Bis kurz vor Weihnachten blickt TI im Newsletter jeden Tag auf einen Monat im 2016 zurück.
Pomorin

Die meistgeklickte Online-Meldung des Monats:

Und die wertvollste Airline-Marke der Welt ist…
Die Marken-Beratungsfirma Brand Finance hatte wie jedes Jahr ihr Ranking der wertvollsten Airline-Marken herausgegeben. Nicht zu verdrängen war auf Platz 1 Emirates mit einem Markenwert von USD 7,74 Mia. Der Wert des Golfcarriers stieg im letzten Jahr nochmals um 17%. Auf Platz 2 folgte wie im Vorjahr Delta, während es American Airlines dank einer Wertsteigerung von 69% auf den Bronze-Platz schaffte. Die Lufthansa stürzte aufgrund einer Markenwertminderung von 27% vom 4. auf den 10. Platz. Dies geschah nicht primär aufgrund des Germanwings-Absturzes, der auf die Marke Lufthansa keinen grossen Einfluss gehabt habe, sondern aufgrund der Billigairlines, die der Lufthansa Marktanteile streitig machen würden. Die Swiss tauchte wie im Vorjahr ausserhalb der Top 30 auf: Mit einem Markenwert von USD 721 Mio. (+13%) fand man sie auf Platz 33.

Was sonst noch passierte:

  • Euro-Ärger an der Fespo
    Die Aufhebung des Euro-Mindestkurses hatte weitreichende Konsequenzen – auch auf die Fespo in Zürich. Der Grund: Seit dem 1. Januar gilt die Preis-Bekanntgabe-Verordnung. Dementsprechend mussten die aufgelegten Reisekataloge mit CHF-Preisen versehen sein. Nur: Das deutsche Reisebüro Pomorin trat z.T. mit den gleichen Katalogen auf – wies aber die günstigeren EUR-Preisen aus. Das sorgte bei den Schweizer Ausstellern für grossen Unmut.
  • Der grosse Shift
    Durch die angespannte Sicherheitslage in Ägypten, Tunesien und auch der Türkei stieg das Interesse für Ziele wie Portugal, Kroatien, Italien und Spanien enorm. Die Reiseanbieter berichteten von Buchungszuwächsen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum im hohen zweistelligen Prozentbereich. Auch Kreuzfahrten – insbesondere in den Norden – lagen hoch im Kurs. Zudem waren bestimmte Angebote waren für die Hochsaison bereits nahezu ausgebucht. «Man kann Urlaubern, die zu den Hauptreisezeiten ans Mittelmeer reisen wollen, nur raten, sich frühzeitig das gewünschte Fahrzeug zu sichern», empfahl auch Sunny Cars-Inhaber Kai Sannwald.
  • Travelport lanciert Cets Hybrid
    Mit der neuen Systemlösung Cets Hybrid versuchte Travelport, die Vorteile der TO-Systeme mit der Vergleichbarkeit von Cets zu kombinieren. Als Launching Partner konnte Travelport TUI Suisse gewinnen, als nächster sollte Sunny Cars folgen. «Damit haben wir die Möglichkeit, unser System Iris.plus allen Vertriebspartnern zur Verfügung zu stellen», erklärte Markus Kohli, Director Retailer Services bei TUI Suisse. Andere Anbieter zeigten sich zurückhaltend. Kuoni Schweiz erachtete Cets Hybrid als «interessante Lösung, die wir uns sicher anschauen werden», während die Bedürfnisse von Hotelplan Suisse mit der Cets-Alternative HIT und dem eigenen B2B-Tool, das im Cets integriert ist, als abgedeckt erachtete.
  • Der EQT-Kuoni-Deal
    Der Verwaltungsrat hatte zugestimmt, die Kuoni- und Hugentoblerstiftung ebenfalls, der Preis schien zu stimmen: Alles deutete darauf hin, dass der Verkauf der Kuoni Group an die schwedische EQT Anfang April abgesegnet werden würde. EQT gab bekannt, die Aktien zu dekotieren und die drei Geschäftsfelder Global Travel Services, Global Travel Distribution und VFS Global getrennt voneinander zu führen. Mit CHF 370 pro Aktie lag das Angebot 34% höher als der Durchschnittskurs der letzten 60 Börsentage vor Bekanntwerden des EQT-Interesses.
  • Abbau bei Air France/KLM in der Schweiz
    Der Airlineverbund verlegte seinen Verwaltungssitz der Region Alps.Balkan von Genf nach Budapest. 21 von 85 Stellen wurden in der Schweiz abgebaut, insbesondere in den Bereichen Pricing, E-Commerce, Marketing, HR und Buchhaltung. Immerhin waren die Verkaufsteams von Genf (11 Personen) und Zürich (13 Personen) nicht betroffen.
  • Brüllhardt musste Bahnhofstrasse-Büro aufgeben
    Der Münchner Luxusreiseveranstalter Designreisen, dessen Schweizer Ableger von Walter Brüllhardt (ex Hotelplan, ex Kuoni) geführt wurde, hatte seine äusserst repräsentativen Büros an der Zürcher Bahnhofstrasse aufgegeben. Das Projekt Designreisen Schweiz hatte Brüllhardt zusammen mit der Firmengründerin Marion Aliabadi im Dezember 2014 gestartet. «Die Reiseindustrie leidet momentan – auch wir mussten Kosten sparen».

People-Meldung des Monats: Christian Rothenfluh

RothenfluhIm Februar wurde bekannt, dass der Ostländer-Spezialist Kira Reisen eine neue Führung erhalten wird. Die Geschäftsleitung übernahm Christian Rothenfluh (im Bild), Reto Schläpfer ging. «Nach insgesamt 14 Jahren bei Kira Reisen ist mir die Entscheidung, Kira Reisen zu verlassen, sehr schwer gefallen», sagte Schläpfer. Eine einmalige Gelegenheit, ein persönliches Projekt im Bereich Incoming aufzubauen, habe ihn schlussendlich doch zu diesem Schritt bewogen. Rothenfluh war seit 2008 als Product Manager bei Kira Reisen tätig. 2011 übernahm er die Hauptverantwortung für die Produktion und wurde zum stellvertretenden Geschäftsführer befördert. «Aufgrund der hervorragenden Leistung meiner Vorgänger übernehme ich eine sehr gut geführte Firma mit einem eingespielten Team mit grossem Know-how.» Er blicke optimistisch in die Zukunft und sei überzeugt, dass Kira Reisen, sobald sich die Lage in Russland wieder entspanne, ein erfolgreiches Element der Knecht Reisen Gruppe sein werde.