Rückblick 2016: Das war der März

Bis kurz vor Weihnachten blickt TI im Newsletter jeden Tag auf einen Monat im 2016 zurück.

Die meistgeklickte Online-Meldung des Monats:

Sommerflugplan: Das sind die News vom Flughafen Zürich
Im Hinblick auf den Flugplanwechsel gab der Flughafen Zürich die Saisonale Produktionsplanung (SPP) für den Sommerflugplan 2016 bekannt: Die Passagiere (Pax Total) und Flugbewegungen (ATM) wuchsen gegenüber dem Vorjahr mit +5.3% und +3.8% deutlich. Swiss und Edelweiss beeinflussten dieses Wachstum am stärksten. Grund dafür war ihr deutlicher Kapazitätsausbau. Deshalb wurde seit drei Jahren erstmals wieder von einem positiven Wachstum der Transferpassagiere (Pax Transfer) ausgegangen (+5.8%). Bei Spitzentagen sind es 100’000 Passagiere bzw. 750 Flugbewegungen. Tatsächlich wurden dann im Sommer an drei Tagen jeweils neue Rekorde an Passagierzahlen aufgestellt.

Was sonst noch passierte:

  • Direct Connect auf dem Vormarsch
    Immer mehr B2B-Partner der Lufthansa-Group nutzten die Direktanbindung, neu gehörten auch L’Tur und der dynamische Pakatierer Vtours dazu. Der Widerstand in der Branche begann zu bröckeln, immer einer nach dem anderen sprang auf den Direct-Connect-Zug auf. TUI und HRG arbeiteten an einer Lösung, und mit Thomas Cook bestand ein «konstruktiver Austausch». Marcel Herter von Hotelplan Suisse stand der Entwicklung jedoch skeptisch gegenüber, man sehe im Moment noch keine Vorteile. «Man spart mit der Nutzung des Alternativ-GDS Farelogix oder einer Direktanbindung zwar die Distribution Cost Charge der LH-Gruppe von CHF 16, die Anbindung ist dafür aber abwicklungstechnisch ineffizient und damit sehr teuer», sagte er. TUI Suisse konnte die Nachfrage noch nicht wirklich feststellen und Kuoni erachtete Direct Connect als eine Möglichkeit für die Zukunft – insbesondere, wenn der Druck auf die Broker erhöht würde.
  • Hotelplan Suisse streicht Soley Strandferien
    Das Hin und Her der Marken und Produktnamen bei Hotelplan Suisse ging mit der Einstellung von «Soley Strandferien» weiter. Die Marke Soleytours von Travelhouse wurde vor zwei Jahren eingestellt und deren Produkte zu Soley transferiert. Nun also abermals das Aus. Der Erfolg des Produkts sei unter den Erwartungen geblieben, erklärte Hotelplan-Suisse-CEO Kurt Eberhard im TI-Interview. Die Marke Globus Reisen, bei der Soley bisher untergebracht war, verlor somit rund zwei Drittel ihres Volumens. Der Umsatz von Soley lag 2015 bei geschätzten CHF 12 Mio. Das Tour Operating von Globus Reisen blieb damit eine Baustelle im Portfolio von Hotelplan Suisse.
  • Griechenland und die Flüchtlingsproblematik
    In den Nachrichten kam Griechenland nicht aus den Schlagzeilen: Einerseits flimmerten permanent Bilder von verzweifelten Flüchtlingen über den Bildschirm, andererseits berichteten griechische Zeitungen, dass hunderte Hotels zum Verkauf stehen; es könnten keine kostendeckenden Preise mehr erzielt werden. Bei der Unister-Tochtergesellschaft Hotelshop 24 lagen Samos, Kos, Lesbos, Chios und Lemnos bis zu 70% im Minus. Doch viele Kunden mieden nicht einfach per se das Land: Es entwickelte sich ein Shift zu anderen Destinationen innerhalb Griechenlands. Im Laufe des Jahres – insbesondere durch den sehr starken Herbst – konnte Griechenland anschliessend massiv an Boden gut machen und gehörte Ende Jahr sogar zu den Destinationen mit Besucherzuwachs.
  • «Trial and Error» bei der Swiss
    Knapp ein Fünftel der neuen Swiss-Europastrecken fielen wieder weg. Noch vor einem Jahr ergänzte die Airline ihr traditionelles Hubsystem mit neuen Point-to-Point-Verdbinungen, und zwar gleich deren 22 ab Zürich. Im März 2016 wurde der Rotstift – nach Ljubljana und Toulouse Anfang Jahr – nun auch bei Riga und Helsinki angesetzt. «Wir waren uns von Anfang an bewusst, dass wir beim Streckennetz noch würden nachbessern müssen», sagte hierzu CCO Markus Binkert. Das Prinzip «Trial and Error» werde man auch weiterhin anwenden. «Es wird sicherlich zu weiteren, nachfrageorientierten Anpassungen kommen.»
  • Leutners kurzes Gastspiel als Vertriebschef Schweiz bei Thomas Cook
    Am 1. Oktober 2015 trat Markus Leutner die Stelle als Vertriebschef bei Thomas Cook an – und war ein halbes Jahr später bereits schon wieder weg und wurde bis Ende Jahr freigestellt. Dabei hatte Leutner grosse Pläne: Er wollte das Thomas-Cook-Reisebüro in Pfäffikon modernisieren, die Eröffnung weiterer eigener Reisebüros prüfen, die deutschen Produkte für den hiesigen Vertriebsmarkt «schweiztauglicher» und CETS-kompatibler machen, das Beschwerdemanagement verbessern und die Zusammenarbeit mit den Schweizer Reisebüros intensivieren. Ob Leutner nach über 20 Jahren bei Thomas Cook ausgebremst wurde, oder ob tatsächlich familiäre Gründe hinter seinem Abgang standen, wurde nicht geklärt.
  • Riesenverlust bei Kuoni Group zum Abschluss
    Auf den ersten Blick sah das Jahresergebnis der Kuoni Group katastrophal aus: Unter dem Strich stand ein Minus von CHF 294,2 Mio, das mit Abstand schlechteste Ergebnis der letzten Jahre. Der Verlust rührte jedoch vom Verkauf des Veranstaltergeschäfts her: Dieses kostete Kuoni im letzten Jahr CHF 132,4 Mio., dazu musste der Konzern angehäufte Währungsverluste von CHF 219,7 Mio. umschichten. Schaute man sich die verbliebenen Geschäftsfelder an, resultierte ein Betriebsergebnis von CHF 81,2 Mio, wobei mehr als die Hälfte davon (CHF 52,6 Mio.) auf den Verkauf der Liegenschaft Neue Hardt zurückging.
  • Die Reisebüros trotzen dem Terror in den europäischen Metropolen
    Das Attantat am Flughafen Brüssel war das jüngste einer ganzen Serie in den europäischen Metropolen, und die Situation sollte sich im Sommer noch verschärfen. Doch die Reisebüros berichten zwar von massiven Einbrüchen an Destinationen wie Istanbul oder Paris – aber nicht von einer genrerllen Angst der Kunden vor Städtereisen. Die Beratungen seien zwar intensiver, doch die Kunden würden einfach an Ausweichdestinationen reisen – und nicht einfach zu Hause bleiben. Ende KJahr bestätigte sich das Bild: Die grossen Megacities wie Paris, Berlin oder London verzeichneten teils frappante Buchungsrückgänge, doch andere, insbesondere kleinere Städte, machten diesen Rückgang wieder wett.

People-Meldung des Monats: Jürg Christen

Jürg Christen SwissDie Organisation der Lufthansa-Group befand sich im Umbruch, und mit ihr die Swiss. Als nächstes Puzzlestück folgte die neue Position des Head of Sales Switzerland von Swiss, Lufthansa und Austrian. Sie wurde mit Jürg Christen besetzt. Der bisherige Regionaldirektor für den Grossraum China der Lufthansa-Gruppe musste disziplinarisch an Swiss-CCO Markus Binkert, fachlich an Jens Bischof, Prozessowner Sales Lufthansa Group, rapportieren. Einen Airline-spezifischen Verkaufschef gab es nicht mehr.