TI-Umfrage: Mehr Spezialisten sind erwünscht

Ob für Nischenprodukte oder Destinationen – die Schweizer Reisebranche braucht mehr Spezialisten.
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Für viele Destinationen gibt es, auch aufgrund von Übernahmen durch grosse Veranstalter, keine unabhängigen Spezialisten mehr. Kompetente Beratungen oder konkrete Offerten, für Produkte, die in den Katalogen nicht aufgeführt sind oder über das gewöhnliche Portfolio hinausgehen, werden rarer – sind aber immer noch sehr gefragt. Dies zeigt das Umfrageergebnis eine Online-Umfrage von TRAVEL INSIDE. 

Auf die Frage, ob es genügend Spezialisten für Destinationen und Nischenprodukte gibt, zeigt sich bei den Schweizer Reiseprofis ein klares Bild. Zwei Drittel der Antwortenden sind der Meinung, dass es zu wenig Spezialisten gibt. 

Ein interessanter Aspekt zum Thema schildert Monika Grunder vom Marokko-Spezialist Tombouctour: «Unabhängige, kleine Spezialisten werden oft gar nicht mehr angefragt. Den (wenigen wirklich unabhängigen) – Reisebüros ist es wichtiger, auf die Umsatzzahlen bei den Veranstaltern zu kommen, damit sie wiederum auf ihre Kommission kommen.» 

Das ist laut Grunder auch nachvollziehbar und verständlich. Zudem hätten einige grosse Veranstalter auch wirklich gute Spezialistenabteilungen. Daher bleibe für die kleinen Spezialisten praktisch nur noch der B2C-Markt. 

Doch für welche Destinationen wünschen sich Reiseprofis denn überhaupt mehr Spezialisten? Ein deutliche Nummer Eins sticht nicht heraus. Am meisten Stimmen erhielt «Südeuropa», gefolgt von «Osteuropa» und «Zentralamerika und Karibik». Auf den weiteren Plätzen folgen dann mit jeweils gleich vielen Stimmen «Westeuropa», «Australien, Neuseeland und Südsee» und «Südamerika». Genügend Spezialisten gibt es laut Ergebnis für das südliche Afrika und Ostafrika.  

Auch Spezialisten für Nischenprodukte sind weiterhin gefragt und viele Reiseprofis hätten gerne mehr davon: Die Nummer Eins heisst hier «Abenteuerreisen» gefolgt von «Kulinarik» und «Sportreisen allg.». Aber auch «Zugreisen» und «Luxusreisen», die auf den Plätzen vier und fünf folgen, sind Nischen, die laut Umfrage-Teilnehmer noch mehr Spezialisten vertragen könnten. Allgemein zeigt sich hier das Bild, dass ausser «Golfreisen» viele Spezialisten für Nischenprodukte gefragt wären. 

Yannick Suter