TI-Umfrage: Unzufriedene Reiseprofis fordern Geldspritze vom Bund

Die Reaktionen zum Bundesratsentscheid von letzter Woche.

Letzten Mittwoch, am 26. August 2020, hat sich der Bundesrat erneut mit der Situation der Outgoing-Reisebranche befasst. Immerhin wurde beschlossen, den für die Reisebranche geltenden Rechtsstillstand zum Ende des Jahres 2020 zu verlängern. Doch für die am Abgrund stehenden Reisebüros ist diese Verlängerung kaum mehr als eine kurze Verschnaufpause. Denn gemäss einer Umfrage von TRAVEL INSIDE ist die klare Mehrheit der Reisebranche mit dem Bundesratsentscheid alles andere als zufrieden.

87% der Umfrage-Teilnehmer ist die Verlängerung des Rechtsstillstandes eindeutig zu wenig. Sie sind enttäuscht vom Bundesrat und verlangen mehr. Es sei nicht gerecht, dass Beiträge an die Arbeitslosenkasse bezahlt werden müssen und im Notfall könne man nicht davon profitieren, meint Alexandra Bopp Sutter, Bopptrading GmbH, Herrliberg.

TRAVEL INSIDE wollte wissen, welche Forderungen bei den Reisebüros im Vordergrund stehen: Knapp die Hälfte der Antwortenden wünscht sich in erster Linie ein finanzielles Hilfspaket. Etwas mehr als ein Drittel fordert eine rückwirkende Kurzarbeitsentschädigung für Angestellte in arbeitgeberähnlicher Position und jeder Siebte verlangt eine Verlängerung des seit 1. Juni aufgehobenen Erwerbsersatzes für Selbständige. Manfred Spiess, Alegria Reisen GmbH, Lachen geht noch einen Schritt weiter und fordert eine «Entwarnung des Covid-19» – was nämlich einmal als Hurrikan angekündigt worden war, sei nur noch ein laues Lüftchen.

(Yannick Suter)