Kahlschlag bei Hotelplan

Aktualisiert am 25.06.2020
Corona-Krise zwingt Hotelplan Group zu Stellenabbau.  
© Hotelplan

Die Corona-Krise fordert das erste grosse Opfer: Die Hotelplan Group baut massiv Stellen ab, 425 weltweit, davon 170 in der Schweiz. Auch das Filialnetz von Hotelplan Suisse wird massiv ausgedünnt, 12 der 98 Filialen werden geschlossen. Die Migros-Tochter rechnet nicht mit einer raschen Erholung nach der Corona-Krise.

«Die Entwicklung im Reisegeschäft ist ein Albtraum für uns alle. Es tut weh, dass wir nicht mehr allen Mitarbeitenden eine Perspektive bieten können. Doch die Folgen der weltweiten Reisebeschränkungen und die Aussichten für die weitere Geschäftsentwicklung machen die Massnahmen leider unumgänglich. Wir wollen damit möglichst viele Arbeitsplätze langfristig sichern und die Unternehmen wettbewerbsfähig halten», erklärt Thomas Stirnimann, CEO Hotelplan Group in einer Mitteilung.

Welche Filialen und Marken sind betroffen

Von der Restrukturierung sind 12 Filialen in der gesamten Schweiz betroffen (9 Hotelplan- sowie 2 Travelhouse-Filialen und 1 Globus Reisen Lounge).

Hotelplan:

  • Allschwil
  • Basel M-Parc
  • Bern Westside
  • Buchs SG
  • Glarus
  • Kriens
  • Liestal
  • St. Gallen Bahnhofstrasse (Zusammenlegung mit St. Gallen Neugasse)
  • Zürich Migros City (Zusammenlegung mit Globus Zürich)

Travelhouse:

  • Basel
  • Lausanne

Globus:

  • Globus Reisen Lounge Basel

In der Schweiz sind Hotelplan Suisse und BTA First Travel vom Stellenabbau betroffen. Bei Hotelplan Suisse sind alle Departemente (TO Travelhouse, TO Hotelplan sowie Retail) betroffen.

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie hätten die gesamte Hotelplan-Gruppe massiv getroffen. Die Folgen der weltweiten Reisebeschränkungen und die Perspektiven für die weitere Geschäftsentwicklung machen die beschlossenen Massnahmen zwingend notwendig, um die verbleibenden Arbeitsplätze nachhaltig zu sichern und die Unternehmen wettbewerbsfähig zu halten, schreibt das Unternehmen.

Wie viele Arbeitsplätze Hotelplan UK, Vtours sowie die HHD GmbH (Interchalet) abbauen werden, könne noch nicht gesagt werden. In Deutschland würden die entsprechenden Verhandlungen mit dem Betriebsrat der HHD GmbH angestossen. Bei Hotelplan UK starte das Konsultationsverfahren in den nächsten Tagen. Vtours sei von dieser Restrukturierung nicht betroffen.

Auf die Frage, ob dies erst der Anfang sei oder die Massnahmen für die Konsolidierung ausreichend sind, antwortet Hotelplan: «Zum jetzigen Zeitpunkt gehen wir nicht davon aus, dass weitere Kündigungen ausgesprochen werden müssen.»

Für die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Schweiz ist in Zusammenarbeit mit der Arbeitnehmervertretung ein Sozialplan erarbeitet worden. Zusätzlich steht ihnen ein internes Mobilitätscenter zur Seite. Dieses betreut und unterstützt die Mitarbeitenden bei der beruflichen Neuorientierung. (TI)