Für den derzeit praktisch geschlossenen Flughafen Lugano-Agno gibt es neue Hoffnung. Sieben private Investoren haben ihr Interesse an einer Übernahme signalisiert, wie die Freiburger Zeitung «La Liberté» schriebt. Drei davon könnten in die engere Wahl kommen, zwei Gruppen mit Interessen im Tessin und ein indischer Konzern.
Gemäss der Zeitung besteht eine Gruppe aus der Ceresia Holding, die zu 100 % im Besitz von Sir Lindsay Owen-Jones ist, dem ehemaligen CEO von L’Oréal, und der Investindustrial Services SA, die der italienischen Familie Bonomi gehört. Die zweite Gruppe besteht aus vier lokalen Geschäftsleuten: Stefano Artioli, Massimo Malgorani, Rolf Marending und Oscar Crameri.
Das dritte ernsthafte Angebot komme von der indischen SKN Haryana City Gas Distribution. Laut der Tessiner Sonntagszeitung «Il Caffè» hat der Konzern eine Abteilung, die sich auf das Flughafenmanagement spezialisiert hat, Gap Avia, und ist bereit, CHF 60 Mio. zu investieren. Sein Direktor soll für die Entwicklung mehrerer Flughäfen verantwortlich gewesen sein, so für die Planung des Betriebsgeländes des Flughafens Mumbai.
Antonello Laveglia, Sprecher des Bundesamtes für Zivilluftfahrt (BAZL), sagte, dass nichts dagegen spreche, dass ein indischer Konzern den Flughafen Agno betreibe: «Die Stadt Lugano hat eine Konzession bis 2026. Nach unseren Informationen will sie die Konzession behalten und einen Teil des Betriebs an einen Dritten übertragen. Nach § 36a des Bundesluftfahrtgesetzes spricht nichts dagegen, dass dieser Dritte ein Ausländer ist. Die Übertragung muss dem BAZL gemeldet werden, das dann zu prüfen hat, ob dieser Dritte über die notwendigen Kapazitäten, Kenntnisse und Mittel verfügt, um diese Aufgaben zu erfüllen», erklärt er. (DS)