
Seit Donald Trump am 20. Januar erneut US-Präsident wurde, häufen sich Spekulationen über die Entwicklung der Tourismusbranche in den USA. Äusserungen in zahlreichen Medienberichterstattungen liessen Touristen und Reiseanbieter gleichermassen aufhorchen.
Erst machte die Entlassung Tausender Nationalpark-Angestellten die Runde, dann sorgten vor allem Geschichten über Touristen, die scheinbar willkürlich an der Grenze abgewiesen wurden, für Empörung.
Was ist dran an den verschärften Grenzkontrollen?
Auch wenn es sich hier um Einzelfälle handeln dürfte, haben Berichte über verschärfte Grenzkontrollen wohl vermehrte Unsicherheiten bei Reisenden geschürt.

Davon zeugt auch eine offizielle Mitteilung der Swiss von CCO Heike Birlenbach: Trotz der Medienberichte rund um die Einreise hätten sich die Bedingungen für Schweizer Staatsangehörige an der amerikanischen Grenze nicht geändert, beruhigt die Fluggesellschaft. Die Zahl der abgewiesenen Reisenden sei sogar leicht rückläufig im Vergleich zum Vorjahr.
«Die Vereinigten Staaten bleiben ein faszinierendes Reiseziel, voller landschaftlicher Schönheit, kultureller Vielfalt und pulsierender Städte», heisst es in der offiziellen Mitteilung der Swiss, die einen weiterführenden Link auf eine Website mit den genauen Einreise-Bestimmungen und einer ESTA-Anleitung enthält.
New York rechnet mit 17% weniger internationalen Besuchern
Eine dieser «pulsierenden Städte» ist New York. Die Metropole am Hudson River zählt seit jeher zu den beliebtesten Touristenziele in den USA. Die Tourismus-Verantwortlichen der Stadt sagen nun aber ein düsteres Zukunftsbild voraus: Im Mai hat das New Yorker Tourismusbüro bekanntgegeben, dass die Stadt mit einem Rückgang der internationalen Besucher um rund 17% rechnet.
Vor allem die eigenen ‘Nachbarn’ scheinen das Land zunehmend zu meiden: Zahlreiche Medienberichte sprechen gar von einem Boykott der USA von Kanadierinnen und Kanadier, seitdem Trump ihr Land als den «51. Staat der USA» bezeichnet hat.
Die März-Zahlen der Flugverkehrsstatistiken im März zeigten 8% weniger ausländische Einreisende, im April erholte sich die Situation wieder. Dazu beigetragen haben wohl auch die Osterfeiertage, die dieses Jahr auf den Monat April fielen, schlussfolgert die «NZZ» in einem Bericht. Die Mai-Zahlen zeigen denn auch wieder schlechtere Ergebnisse: Gegenüber Vorjahr sind 5% weniger Personen aus dem Ausland per Flugzeug in die USA eingereist.
Zu welchem Teil es sich dabei um Schweizer Reisende handelt, bleibt unklar. Zudem sind in den Zahlen der Flugverkehrsstatistiken nicht nur Touristen enthalten. Dennoch liefern die Statistiken Anhaltspunkte.
Da viele USA-Reisen schon länger im Voraus gebucht worden sind, schienen viele Reiseprofis eher vorsichtig zu sein mit zukünftigen Prognosen. Nun ist die erste Jahreshälfte aber fast schon um und damit dürfte dieses Argument wohl bald nicht mehr gelten. (TI)