Die Kroatische Zentrale für Tourismus lud Medienschaffende und Tourismus-Experten zur Medienkonferenz in den Prime Tower in Zürich ein.
Nera Milicic neu für die Schweiz zuständig
Nach der Begrüssung durch Andrea Bekic, Kroatiens Botschafterin in der Schweiz, hatte Branimir Toncinic gleich eine Neuigkeit zu verkünden: Seine Kollegin Nera Milicic wird bei der Kroatischen Zentrale für Tourismus – mit Sitz in München – ab sofort für die Schweiz zuständig sein.
Branimir Toncinic wird nicht mehr für die Schweiz zuständig sein und nur noch im Büro in Wien für Österreich Ansprechperson sein.
Die gebürtige Kroatin Nera Milicic war während ein paar Jahren in der Schweiz wohnhaft. Sie kenne die Schweiz daher gut und freue sich sehr auf ihre neue Rolle, betonte sie bei der Pressekonferenz.
«Wir müssen mit der Zeit gehen», stellt Branimir Toncinic klar, als er Kroatiens neue fünfjährige Strategie vorstellt. Im Verlaufe der Pressekonferenz wird ersichtlich, dass Kroatien sein Image ergänzen möchte und zeigen will, dass die Adria-Destination kulturell, kulinarisch und auch landschaftlich einiges zu bieten hat – auch abseits von den bekannten Badeferien-Destinationen.
Dazu zählen beispielsweise zahlreiche Nationalparks in Küstennähe und im Landesinneren, die teilweise noch sehr unbekannt seien.
Fokus hin zur Nebensaison
Die als Folge des Klimawandels vermehrt auftretenden Hitzewellen hätten einen negativen Einfluss auf die Besucherzahlen. Kroatien wolle deshalb – zusätzlich zur Hauptsaison im Sommer – den Fokus vermehrt auf das Feriengeschäft in der Vor- und Nachsaison setzen.
Bei Reisen im Frühling und Herbst könnten Touristen der grossen Hitze entkommen und von angenehmen milden Temperaturen profitieren. «Wir kämpfen dafür, als Ganzjahres-Destination angesehen zu werden», betont Branimir Toncinic.
Zudem würden Reisen abseits der Hauptsaison das bekannte Overtourism-Phänomen an der Adria mildern. Zahlreiche Auto-Routen führen Richtung Süden an die Adria. Im Sommer seien Staus bisher unvermeidlich, sagt Branimir Toncinic.
Geplanter Ausbau des Bahnnetzes
Ganz im Sinne der ökologischen Nachhaltigkeit will Kroatien auch sein Bahnnetz modernisieren und ausbauen. Während die Strassenverbindungen bereits sehr gut ausgebaut seien, wolle Kroatien seinen Gästen zukünftig auch die Möglichkeit einer Anreise mit dem Zug bieten.
Mehr Premium-Unterkünfte, selbst bei Campingplätzen
Auch in Bezug auf die Unterkünfte beinhaltet Kroatiens zukünftige Strategie Änderungen. Der Trend gehe mehr in den Bereich des Premium-Tourismus, erklärt Branimir Toncinic.
4- und 5-Sterne Hotels werden von den Gästen häufiger nachgefragt und auch bekannte Premium-Hotel-Marken würden sich vermehrt in Kroatien niederlassen. Selbst bei den Campingplätzen – für welche Kroatien bekannt ist – würde sich ein Trend in Richtung ‘Glamping’ abzeichnen.
Schweizer buchen häufig Individualreisen
Deutschland ist mit 23,6 Millionen Übernachtungen Spitzenreiter bei den Auslandmärkten. Darauf folgt Kroatien selbst mit 13 Millionen Übernachtungen. «Die Sommerferien verbringen Kroaten am liebsten in ihrem eigenen Land», erklärt Branimir Toncinic. Kroatiens Nachbarland Slowenien befindet sich auf dem dritten Platz.
Die Schweiz befindet sich zwar nicht in den Top 10 der Auslandsmärkte, doch die Anzahl an Schweizer Gästen steige jährlich.
Zu den Top-Ferienregionen von Schweizer Touristen gehören die Adria-Orte Istrien, Kvarner sowie Split-Dalmatien. Bei 75% der Kroatien-Reisen handelt es sich um Individualreisen, während 25% der Touristen ihre Kroatien-Ferien über Reiseveranstalter buchen. (TI)