Lastminute Group im Visier der Staatsanwaltschaft

Das Unternehmen ist zuversichtlich, dass kein Missbrauch in Zusammenhang mit Covid-19-Kurzarbeitsentschädigungen vorliegt.
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Wie das Online-Reiseunternehmen selbst mitteilt, durchsuchte die Staatsanwaltschaft des Kanton Tessin verschiedene in Chiasso domizilierte Schweizer Ableger der in Amsterdam domizilierten Gruppe Lastminute.com NV.

Diese Durchsuchungen stehen im Zusammenhang mit Ermittlungen wegen Betrugsverdacht und unrechtmässige Inanspruchnahme von Sozialversicherungs- oder Sozialhilfeleistungen und Verletzung des Schweizer Arbeitslosenversicherungsgesetzes.

Die Untersuchung zielt darauf ab, einen möglichen Missbrauch im Zusammenhang
mit der Beantragung und dem Bezug von Covid-19-Kurzarbeitentschädigung durch
die Schweizer Tochtergesellschaften Bravo Next SA, Bravo Meta CH SA und LM Next
CH SA zu prüfen.

Stattliche Zuschüsse von CHF 28,5 Mio.

Der Gesamtbetrag der staatlichen Zuschüsse, die die oben genannten Schweizer
Tochtergesellschaften von März 2020 bis Februar 2022 erhalten haben, beläuft sich
auf CHF 28,5 Mio. für ihre 500 Mitarbeitenden.

Bei den Personen, die Gegenstand der Untersuchung sind, handelt es sich um
gewisse derzeitige und ehemalige Führungskräfte und Mitglieder der Organe der
betreffenden Tochtergesellschaften des Unternehmens, darunter Fabio Cannavale
(Executive Director, CEO) und Andrea Bertoli (Executive Director, COO).

Das Unternehmen ist zuversichtlich, dass in den untersuchten Angelegenheiten kein
Fehlverhalten vorliegt, und wird die Staatsanwaltschaft bei ihren Ermittlungen
unterstützen. «Wir sind zuversichtlich, dass sich das Management während der drastischen, beispiellosen Umstände der Pandemie gegenüber den Institutionen und Mitarbeitenden
respektvoll verhalten hat. Das Unternehmen wird mit den Schweizer Behörden
zusammenarbeiten, um die Angelegenheit schnell zu klären», kommentiert Laurent Foata, VR-Präsident von lastminute.com. (TI)