Leinen los für Kreuzfahrten in Europa

Erste Reedereien wie Seadream, Hurtigruten und Ponant nehmen bald den Betrieb mit geografisch limitierten Schiffsreisen in Europa wieder auf.
Das Comeback: Kreuzfahrten in französischen Gewässern mit Ponant. © Ponant

Nach einer mehrmonatigen Corona-Pause kehren die ersten Hochsee-Reedereien unter neuen Sicherheitskonzepten und geografisch limitierten Routen wieder aufs Wasser zurück.

So legt die norwegische Seadream Yacht Club bereits ab Juni (und bis September) mit ihren beiden Luxusyachten Seadream I und II eine Serie von sieben- und 12-tägigen Seereisen zwischen Oslo, Bergen und Tromso nach Destinationen an der norwegischen Nordseeküste bis zum Polarkreis auf. Die längere Variante beinhaltet einen dreitägigen Aufenthalt auf den Lofoten. Auch Hurtigruten hat bereits vor einiger Zeit angekündigt, die klassische Postschiff-Route Bergen-Kirkenes ab 16. Juni schrittweise wieder aufzunehmen.

Einige Schiffe will gemäss verschiedenen Anbietern auch die französische Ponant ab Anfang Juli (bis September/Oktober) wieder zum Einsatz bringen, und zwar in französischen Gewässern: Einwöchige Kanal-Seereisen sieht die Le Dumant d’Urville ab/bis Le Havre vor, die Le Champlain und die Le Jacques Cartier ab Saint-Malo. Die Atlantikküste befährt die Le Bougainville ab Bordeaux, während die L’Austral (ab Marseille) und die Le Lyrial (ab Nice) die Mittelmeerküste besuchen.

Was in Norwegen und Frankreich nun umgesetzt wird, könnte auch für Deutschland bald zum Thema werden: Schiffsreisen ab deutschen Häfen mit deutschen (und eventuell weiteren nordländischen) Destinationen. Dies wird zwar auf Anfrage Stand heute weder von TUI Cruises noch Aida konkret bestätigt, doch wo Rauch ist, ist bekanntlich auch Feuer.

Ähnliche Konzepte wären für Costa und MSC im Mittelmeer mit geografisch limitierten Kreuzfahrten z.B. nach italienischen Zielen oder in der Adria denkbar. Beide Reedereien haben jedoch erst kürzlich die Betriebseinstellung bis 31. Juli verlängert und äussern sich noch nicht zu möglichen Neustart-Plänen. Ebenfalls bis Ende Juli setzt die griechische Celestyal ihren Betrieb aus, was angesichts ihrer klassischen, auf griechische Gewässer und Inseln limitierten Routings doch etwas erstaunt.

Schwieriger ist die Situation in Nordamerika: Einige US-Grossreedereien geben nach wie vor August als möglichen Zeitpunkt für die Wiederaufnahme gewisser Aktivitäten an, doch mehr und mehr Anbieter haben die Pause bereits über den Herbst hinaus bis Oktober und November verlängert – die Hoffnungen dürften dort vor allem auf einem Comeback in der wichtigen Karibik-Wintersaison ruhen.

(Beat Eichenberger)