Aufgrund massiver Wettbewerbsnachteile gegenüber chinesischen Fluggesellschaften hat Lufthansa-Konzernchef Carsten Spohr laut deutschen Medien an einer Mitarbeiterversammlung offenbar bekanntgegeben, dass mit Frankfurt-Peking eine der einst lukrativsten Strecken der Airline künftig nicht mehr bedient werde.
Die genannten Wettbewerbsnachteile seien klar definierbar: In erster Linie fluten chinesische Airlines trotz der überschaubaren Nachfrage nach China-Reisen den Markt mit Europa-Flügen, was die Ticketpreise dermassen in den Keller treiben würde, dass die europäischen Airlines preislich schlicht nicht mehr konkurrenzfähig seien.
Der zweite gewichtige Nachteil entsteht durch die Tatsache, dass europäische Airlines seit dem Russischen Angriff auf die Ukraine den Russischen Luftraum nicht mehr überfliegen dürfen – der Umweg schlägt für die Lufthansa für Hin- und Rückflug mit rund 4 Stunden längerer Flugzeit – und entsprechend teureren Flugpreisen – zu buche
Die chinesischen Airlines, sowie Turkish oder die Golf-Carrier hingegen dürfen aufgrund der guten politischen Beziehungen zu Putin weiterhin über Russland fliegen und sind dadurch in der Lage, deutlich billigere Tickets anzubieten, da sie niedrigere Personal- und Kerosinkosten haben.
Seit der Corona-Pandemie ist die Zahl der China-Reisenden deutlich gesunken. Hatten schon zuvor Geschäftsreisende in den fernen Osten der deutlich grössten Anteil an den Passagierzahlen, sie dieses Segment mittlerweile fast gänzlich weggebrochen.
Die Chinesen ihrerseits reisen wieder fleissig nach Europa – sind aber naturgemäss sehr preissensibel und ziehen die billigeren und notabene kürzeren (wenn auch Sicherheitsrisikobehafteteteren) Flüge über Russland dem Angebot der Lufthansa vor.
Immerhin ist Peking bei der Kranich-Airline nicht komplett aus dem Routemap verbannt: Lufthansa auch künftig Peking an – jedoch nur noch ab München. Auch Schanghai bleibt im Streckennetz. (TI)