Lufthansa und UFO ziehen Zwischenbilanz zum Warnstreik

An vielen deutschen Flughäfen fielen letzten Sonntag rund 100 Starts von Lufthansa-Tochtergesellschaften aus.
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Nach dem Warnstreik der Flugbegleiter am vergangenen Sonntag, den 20. Oktober 2019 werten der Lufthansa-Konzern und die Gewerkschaft UFO die Folgen aus. Aufgrund von 100 Flugausfällen der LH-Tochtergesellschaften waren mehrere tausend Passagiere vom Warnstreik betroffen, berichtet die «FVW».

Auf der Agenda von UFO stehen weitere Besprechungen mit den Tarifkommissionen. Die Gewerkschaft befindet sich im Arbeitskampf bei der LH-Kerngesellschaft sowie den deutschen Töchtern Eurowings, Germanwings, Lufthansa Cityline und Sunexpress Germany und hat eine Urabstimmung über unbefristete Streiks eingeleitet. Zum 1. November sollen diese abgeschlossen werden.

Für jede Airline eigene Tarifforderungen

Die Gewerkschaft hat für jede Airline eigene Tarifforderungen aufgestellt. Von den vorübergehenden Arbeitsstreiks sind ausschliesslich Flughäfen mit deutschem Tarifrecht betroffen. Teilweise werden jetzt schon einige Forderungen aus freien Stücken vom Flugkonzern gezahlt. Obschon UFO in der aktuellen Auseinandersetzung nur 1,9% mehr Gehalt gefordert hat, bezahlt die Lufthansa-Kerngesellschaft 2,0% mehr Lohn. Dennoch ist der Konzern nicht bereit, offizielle Tarifverträge mit der Gewerkschaft abzuschliessen.

Der Konzern spricht dem UFO-Vorstand aufgrund von Querelen in der Führungsspitze seine Vertretungsberechtigung für die Flugbegleiter ab und will mithilfe des Gerichts der Gewerkschaft die Erlaubnis entziehen, rechtsgültig Tarifverträge abzuschliessen.

Im Hintergrund agiert die Konkurrenzgewerkschaft Verdi und versucht, neue Tarifverträge für das Kabinenpersonal abzuschließen. (TI)