Lufthansa Group verkleinert die Flotte

Wie gross die Reduktion bei der Swiss wird, ist noch offen.
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Die Lufthansa Gruppe hat nach dem Nachfrageeinbruch durch die Covid-19-Pandemie ein Restrukturierungspaket beschlossen. Im Zuge der Massnahmen wird auch die Flotte der Swiss verkleinert. Auch für die Zeit nach der Coronakrise erwartet die Airline eine tiefere Nachfrage. Es werde Monate dauern, bis die globalen Reisebeschränkungen vollständig aufgehoben sind und Jahre, bis die weltweite Nachfrage nach Flugreisen wieder dem Vorkrisen-Niveau entspricht.

Die AUA, ebenfalls Mitglied der LH Group, erwartet für den Sommer eine Nachfrage von 25 bis 50 Prozent im Vergleich zu 2019. Das Vor-Corona-Niveau werde wohl frühestens 2023 erreicht werden, sagt der AUA-CEO.

Bei der Swiss werde die Flottengrösse durch die verzögerte Auslieferung von bestellten Kurz- und Mittelstreckenflugzeugen angepasst. Zudem wird die vorgezogene Ausmusterung älterer Flugzeuge geprüft.

Bei der Lufthansa Airline werden sechs Flugzeuge vom Typ Airbus A380 und sieben Flugzeuge vom Typ A340-600 sowie fünf Boeing 747-400 stillgelegt. Hinzu kommen auf der Kurzstrecke elf Airbus A320. Die sechs A380 waren ohnehin ab 2022 für den Verkauf an Airbus vorgesehen. Die Ausflottung von sieben A340-600 und fünf Boeing 747-400 wurde vor dem Hintergrund der nachteilhaften Ökoeffizienz und Wirtschaftlichkeit dieser Flugzeugtypen entschieden. Mit diesem Schritt reduziert Lufthansa ihre Kapazitäten an ihren Drehkreuzen Frankfurt und München.

Die Eurowings wird ebenfalls die Zahl ihrer Flugzeuge weiter reduzieren. So sind im Bereich der Kurzstrecke zusätzlich zehn Airbus A320 zur Ausflottung vorgesehen. Das Langstreckengeschäft der Eurowings, das kommerziell von Lufthansa verantwortet wird, soll ebenfalls verkleinert werden. Zudem soll die bereits vor der Krise festgelegte Zielsetzung von Eurowings, den Flugbetrieb auf eine Einheit zu bündeln, nun beschleunigt umgesetzt werden. Der Flugbetrieb der Germanwings wird beendet.

Zudem habe die Lufthansa Group bereits nahezu alle Wetlease Vereinbarungen mit anderen Airlines gekündigt. Auf die Frage, ob das bei Helvetic Airways AG ebenfalls zutrifft, erklärte Mediensprecher Mehdi Guenin: «Die Partnerschaft zwischen den beiden Schweizer Unternehmen ist langfristig festgelegt. Die aktuelle Priorität von beiden Fluggesellschaften ist die gegenseitige Unterstützung, um die Coronavirus-Krise und ihre Auswirkungen auf die Schweizer Aviatik möglichst einzudämmen sowie wirtschaftliche Schäden zu minimieren. Über die möglichen Konturen der Partnerschaft in der Zukunft sowie Gespräche wollen wir uns nicht äussern.» (TI)