Malta: Faszinierende Vielfalt in geschützter Einheit

Als erstes EU-Land hat Malta vor drei Wochen die ersehnte Herdenimmunität gegen Corona erreicht. TI-Reporter Silvio Weilenmann war vor Ort.
Malta © Silvio Weilenmann

Entdeckerland Malta: Heute sind 65% der Bevölkerung vollständig geimpft, 90% haben zumindest eine erste Spritze erhalten. Malta hat früher als andere Länder ein überdurchschnittlich grosses Kontingent an Impfstoffen eingekauft. Und die nach wie vor rigorosen Einreisebestimmungen haben ebenfalls ihre positive Wirkung nicht verfehlt.

Wohl noch bis Ende Monat wird am Zoll auch bei Impfung mit zwei Dosen ein negativer PCR-Test verlangt. Die Vorsichtsmassnahme dürfte sich erst mit der Einführung des «digitalen grünen Zertifikats« der EU erübrigen.

Ein persönlicher Augenschein vor Ort wandelt die nackten Zahlen in eine wohltuende Tatsache. Man fühlt sich sicher und beruhigend eingebettet in ein funktionierendes Gesundheitssystem, das trotz allgemeiner Maskenpflicht grösstmögliche  Freiheiten ermöglicht.

Louis Burgess

Im Rekordjahr 2019 haben knapp 49’000 Schweizer*innen die Destination Malta gebucht. Die vergangene Saison hat – wie wohl in allen Reiseländern – einen drastischen Einbruch von bis zu 80% erlebt. Für Louis Burgess, Manager Fremdenverkehrsamt Malta in der Schweiz, zeigt sich ein erster Silberstreifen am Reisehimmel. «Sofern die Airlines die Flüge über die ganze Saison sicherstellen, sollten wir 15’000 Gäste genieren können.»

Reiseland Malta und Schweizer Reiseansprüche: die perfekte Symbiose

Hier ein reiches geschichtliches, kulturelles und kulinarisches Erbe mit einer schier endlosen Vielfalt. Dort eine ein neugieriger, aktiver und auf Individualität bedachter Gast. «Herr und Frau Schweizer sind sehr interessiert, buchen in der Regel im Hotel nur das Frühstück und entdecken die drei Inseln Malta, Gozo und Comino auf eigene Faust», charakterisiert Louis Burgess den typischen Touristen aus hiesigen Gefilden. Die Felseninseln im Herzen des Mittelmeers bieten in der Tat auf kleinem Raum eine erstaunliche Reichhaltigkeit an Kultur und Kulinarik, Natur und Outdoor-Aktivitäten.

Mit Weltneuheit durch die Gassen La Valetta’s flitzen

Kris Rycken

Die wohl originellste Art und Weise, sich der kleinsten Hauptstadt Europas zu nähern, ist eine Tour mit den Rolling Geeks. Der Belgier Kris Rycken hatte die zündende Idee, wie die langen, engen Gassen und die zahlreichen Sehenswürdigkeiten bequem und entspannt zu erkunden sind: Mit umgebauten, elektrifizierten Golf Cars, die über ein integriertes GPS-System mit Autoguide in 8 verschiedenen Sprachen verfügen. Der 2½-stündige Circuit führt zu verschiedenen historischen Schauplätzen und bietet traumhafte Ausblicke auf Maltas atemberaubende Hafenlandschaft. Nicht ohne Stolz weist Kris Rycken darauf hin, dass die leise rollenden Hingucker einmalig sind und mit der modernen Elektrifizierung den Besucher eine echte Weltneuheit erwartet.

Hyatt Regency Malta: der neue Hotspot

Im Herzen des pulsierenden Vergnügungsviertels St Julien’s und nur 1 km von der Badebucht Balluta Bay entfernt gelegen, ist das im vergangenen Oktober eröffnete Hyatt Regency Malta idealer Ausgangspunkt für kürzere und längere Ausflüge, gastronomische Höhenflüge und erholsame Strandaktivitäten.

Ein «must do»: Dinner im GIN-ger, dem hoteleigenen Rooftop Restaurant mit grandioser Aussicht. Was der preisgekrönte Spitzenkoch Noel Azzopardi auf den mediterranen Tisch zaubert, ist schlicht eine kulinarische Wucht.

Die Insidertipps des Profis

Isabelle Sant

Isabelle Sant arbeitet seit sieben Jahren als unabhängige Reiseleiterin. Die wirblige, allwissende Malteserin kennt beinahe jedes Detail aus der jahrtausendealten Kultur, gibt unzählige Informationen zu den prähistorischen Tempeln und kennt bestimmt persönlich jede der 365 Kirchen. Und abseits der touristischen Trampelpfade, welche «Geheimtipps» möchte der Reiseprofi eigentlich für sich behalten?

Mit einem diskreten Lächeln notiert Isabelle Sant ihre ganz eigenen Sehnsuchtsorte. Zum Schwimmen: Gnejna Bay. Zum Wandern: Wardija. Zum Biken: Manikata. Aber bitte nicht weitersagen…

(Silvio Weilenmann, La Valletta)